Trotz und Glauben
Platz für Hoffnung
Bei all den schlechten Nachrichten kann es schwierig sein, die Hoffnung zu behalten. Doch es ist nicht nur möglich, trotz Katastrophen zu glauben, sondern geradezu nötig. An­sonsten lassen wir der Katastrophe das letzte Wort.
Kann ich trotz der ganzen Katastrophen glauben?
Kann ich trotz der ganzen Katastrophen glauben?
Lisa Rienermann
Tim Wegner
04.09.2023
3Min

"Kann ich trotz der ganzen Katastrophen glauben?" Die Antwort auf ­unsere Frage finden wir am Frankfurter Flug­hafen. Es gibt dort eine Art Haftanstalt, wohin unter anderem Menschen gebracht werden, die hier ­ohne gültige Papiere landen. In einem Schnellverfahren wird entschieden, ob der Asylantrag Chancen hat und der Mensch nach Deutschland einreisen darf. In vielen Fällen ist die Antwort: nein. So ging es auch Frau Dube, die eigentlich anders heißt. Ihre Geschichte ist wahr, aber anonymisiert.

Sie wuchs in Simbabwe bei ihrer Mutter auf. Die Mutter schickte sie als Kind und Jugendliche regelmäßig aufs Land zu Verwandten, wo Frau Dube von unterschiedlichen ­Männern misshandelt und vergewaltigt wurde. Sie floh zu ihrem Vater. Er wurde aus politischen Gründen ermordet. Frau Dube entkam. Sie floh weiter ins benachbarte Südafrika. Dort lebte sie illegal. Auch hier: Gewalt und Vergewaltigungen. Simbabwer sind in Südafrika gesellschaftlich sehr weit unten angesiedelt.

Anfang des Jahres 2023 verschlechterte sich die Situation für illegale ­Simbabwer in Südafrika stark. Frau Dube fürchtete, nach Simbabwe zurück­kehren zu müssen. Mit ­ihren Ersparnissen bezahlte sie einen Schlepper. So landete sie in Frankfurt. Ohne Papiere kam sie in die schon erwähnte Haftanstalt. Ihr Asylantrag wurde im Schnellverfahren abgelehnt.

"Gott kümmert sich um uns"

Sie würde nach Simbabwe gebracht werden. Als ihr das klar wurde, brach sie zusammen. Frau Dube sah keine Perspektive für sich, nur noch Leid und Tod auf sie warten.

Ein paar Tage nach der Entscheidung sah ein Mitarbeiter Frau Dube. Sie lächelte. Er spiegelte es ihr. In so einer Situation lächeln zu können, das sei bewundernswert. Sie habe wirklich Kraft. Sie sagte in Anlehnung an ein Jesus­wort: "Gott kümmert sich um uns. Wenn er sich um die Vögel am Himmel und die Blumen auf der Erde kümmern kann, warum dann nicht auch um uns." Frau Dube konnte trotz der Katastrophen in ihrem Leben glauben.

Glauben entsteht nicht, weil es einem Menschen so gut geht oder weil die Welt so paradiesisch wäre. Im Gegen­teil wirkt Glauben oft dann besonders stark, wenn alles schlecht und ­bedrohlich ist. Glauben ist trotzig.

Wie bei der Kindeserziehung

Auch die Jüngerinnen und Jünger Jesu waren trotzig. Jesu Tod am Kreuz hat sie nicht endgültig abgeschreckt. Sie haben trotzdem geglaubt. Gut, er ist ihnen als Auferstandener erschienen. Aber wie lesen wir diese Geschichten heute? Wir Menschen haben die Fähigkeit, trotz aller Katastrophen zu glauben. Die Jünger und Jüngerinnen waren erst einmal in sich zusammengebrochen, doch sie gaben nicht auf und ließen den Tod nicht das Ende sein. Jesus war tot und ist es bis heute. Die Christen nennen ihn den Auferstandenen, trotzdem.

Warum manche glauben und andere nicht, ist ein Geheimnis. Das heißt aber nicht, dass man Glauben nicht nachhelfen könnte. Traditionell finden Menschen durch Verkündigung (Predigt) und Sakramente (­Taufe und Abendmahl) zum Glauben. Aber auch ohne die Kirche können wir Menschen daran arbeiten, dass andere glauben. Es ist wie bei der Erziehung von Kindern: Vorleben führt zu Nachahmung, Geborgenheit führt zu Zutrauen in die Welt.

Dass wir Menschen so etwas wie Glauben empfinden können, ist ein evolutionärer Vorteil. Wie sonst sollten wir uns motivieren, immer wieder aufzustehen? Katastrophen sind allgegenwärtig. Auch ein glückliches Leben endet in der Katastrophe des Todes, führt dazu, dass wir irgendwann nicht mehr aufstehen können. Es ist nicht nur möglich, trotz Katastrophen zu glauben, sondern auch nötig. An­sonsten lassen wir der Katastrophe das letzte Wort.

Nur an was glauben wir ­eigentlich, wenn wir trotz der Katastrophen glauben? Gar nicht unbedingt an etwas Konkretes. Frau Dube hat zwar die ­Bibel zitiert, aber Glauben im Sinne von Zuversicht, dass das Leben sinnvoll ist, findet sich natürlich auch außer­halb des Christentums: in anderen Religionen und ohne Religion. Wie eine Grundstimmung, die das ­Leben durchzieht und die sagt, es ist niemals zu spät, Mut zu haben. Solange das Böse nicht gewonnen hat, bleibt noch Platz für Hoffnung.

Leseempfehlung
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Ich glaube nur an mich selbst, es geht um meine eigenen Belange. Ich bin Atheist, bislang habe ich alle schwierigen Höhen überwunden und das ohne ein einziges Gebet. Verliere keine Zeit mit Beten, sagte schon Ovid. Was du selbst alles schaffen kannst, dazu brauchst du auch keinen Gott-
Ludwig Feuerbach.
Unsere Vorfahren hatten kein Handy, keinen Computer und auch keinen Gott. Sie meisterten ihr Leben, weil auch sie an sich selbst glaubten.
Und es ist doch unbestritten, immer wenn man einen Gott dringend braucht, ist er nie da. Denn er ist ja unsichtbar!

Antwort auf von wolfgang (nicht registriert)

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Wolfgang: "... immer wenn man einen Gott dringend braucht, ist er nie da. Denn er ist ja unsichtbar!"

Die Bibel stellt doch ziemlich deutlich dar was Gott und Eigenverantwortung als Mensch bedeutet - Da ist die Gott/Vernunft des Geistes/Seele und die Vernunftbegabung von Mensch, die ebenbildlich zur Vernunft/Gott werden soll, als ganzheitliches Wesen Mensch, mit Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, "wie im Himmel all so auf Erden".

Unsichtbar soll offensichtlich nur sein, was schon das Volk Moses und die Jünger des Jesus nicht hören, sehen, sprechen wollten/konnten!?

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"Solange das Böse nicht gewonnen hat, bleibt noch Platz für Hoffnung."

"Hoffnung treibt das Schiff der Narren", Narren die da "Glauben", indem sie das nachahmenswerte Vorbild von Jesus und Bibel nach ihrem Gutdünken uminterpretieren. Das Böse ist diese zeitgeistlich-reformistisch kreislaufende Welt- und "Werteordnung", für die mit leichtfertiger Kompromissbereitschaft der Weg ins Verderben für uns alle getan wird, denn Mensch bedeutet IMMER ALLE / das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen, von und für Gemeinschaft und Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, "wie im Himmel all so auf Erden".

Jesus Frust: Matthäus 21,18-22 (Der verdorrte Feigenbaum)

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Es ist mehr als erstaunlich, ja befremdlich (bis hin zu deutlich heftigeren Worten), wenn in einem Beitrag über die Stärke des (christlichen) Glaubens der diesem zugrunde liegende Wesensgehalt und Kern "umgedreht" wird. So schreibt Konstantin Sacher: „Jesus war tot und ist es bis heute“. Welch eine Uminterpretation des Evangeliums, in dem klar bezeugt wird, dass (neben anderen Begegnungen) über fünfhundert Menschen gleichzeitig den Auferstandenen gesehen haben (1.Kor 15,6). Und ohne das Leben, Sterben und die Auferstehung (!) Christi das ganze "Glaubensgerüst", ja die komplette biblische Botschaft insgesamt wertlos wäre. Schade bis fatal, dass hier der Hinweis auf die universale Möglichkeit der Rettung und Heilung aus Schuld (als die Trennung von Gott) durch den auferstandenen Christus verspielt wird.

Wie ist es möglich, das es den Nichtgläubigen auch nicht besser oder schlechter geht wie den Gläubigen? Hiob
"Du sollst keine anderen Götter neben dir haben, usw. " Was wäre an anderen Göttern so schlecht?
Und wir haben hunderte von Fernsehprogrammen neben uns, eins schlechter als das andere.
Gedenke lieber, unser Leben auf der Erde ist bei allen Menschen einmalig und eine Auferstehung gibt es nicht. Widerspricht den Naturgesetzen, vernagelte Menschen wird es allerdings weiter geben.

Unsere Vorfahren glaubten auch an ein besseres Leben, sie mussten auch mit allen Unbillen des Lebens zurecht kommen und wer es nicht schaffte, Pech gehabt. Ich bin lieber mein eigener Gott, also meine eigene Kraft, mit dem ich alles überstehe. Warum sollte ich einen unsichtbaren Gott zur Hilfe bitten, bei dem man nach nicht einmal weiß, ist er katholisch oder evangelisch?

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Sehr geehrte Damen und Herren,
Im Heft "Das evangelische Magazin Chrismon" (09.2023, S. 49) lese ich zu meiner Verwunderung bzw. zu meinem Entsetzen u. a. eine Feststellung Konstantin Sachers mit folgendem Wortlaut: "Jesus war tot und ist es bis heute. Die Christen nennen ihn den Auferstandenen, trotzdem." Dieser Aussage wird von den für die Zeitschrift Verantwortlichen weder widersprochen noch wird sie irgendwie kommentiert. Diesen Tatbestand halte ich für skandalös!
Der Apostel Paulus schreibt - und darin ist sich die christliche Kirche von Anbeginn an einig - : Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind (1. Kor. 15,19f.).
Mag "Das evangelische Magazin Chrismon" samt Konstantin Sacher auch anderer Meinung sein , ich halte es weiterhin mit Paulus! Trotzdem!
Mit bestem Gruß
Günter Schunk
Nürnberg

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Sehr geehrte Redaktion,
ich wundere mich über den Bericht "Kann ich trotz der ganzen Katastrophen glauben", dass das Schicksal von Frau Dube in Ihrem Bericht plötzlich verschwindet und man nur noch das wie und warum des Glaubens beschreibt - was ist mit Frau Dube nach der Ankunft in Frankfurt weiterhin geschehen?
Mit freundkichem Gruß
Karl-Heinz Weingarten

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Sehr geehrte Damen und Herren in der Chrismon-Redaktion,
ich möchte ein paar Anmerkungen zu dem Artikel "Kann ich trotz der ganzen Katastrophen glauben" von Konstantin Sacher im Septemberheft machen.
Das Thema "Kann ich trotz der ganzen Katastrophen glauben?" ist ja wirklich ein schwieriges Thema, das wohl niemanden unberührt lässt.
Die Antwort, die der Vf. findet, ehrlich, Leute, das ist doch nicht wirklich mehr als das "Dum spiro spero" vom alten Cicero. Dafür muss ich kein evangelisches Magazin aufschlagen.
Und geradezu unsäglich ist für mich die Aussage: "Jesus war tot und ist es bis heute."
Nein, solche Sätze möchte ich in einer ev. Zeitschrift nicht zu lesen bekommen!
1 Kor 15,14: Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich - so ist auch der Artikel von Herrn Sacher vergeblich und wäre besser ungeschrieben geblieben.
Mit freundlichen Grüßen,
Barbara Vetter

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Sehr geehrter Herr Sacher,
über die Art, wie Sie in ihren Artikel „Kann ich trotz der ganzen Katastrophen glauben?“ über den Glauben schreiben, habe ich mich sehr gewundert. Sie gehen offenbar davon aus, dass Glaube auf Einbildung beruht, wenn Sie ihn als evolutionärer Vorteil darstellen, aus dem heraus Menschen, die das können, irgendwie Trost und Mut bekommen. Meine Erfahrung ist da ganz anders. Glaube entsteht aus einer ganz persönlichen, lebendigen Beziehung zu Jesus. Wenn man z.B. unter Berufung auf sein Wort „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“ zu ihm betet, dann hört er das, davon bin ich überzeugt. Egal in welcher Situation. Persönlicher Glaube fängt damit an, dass man die Erfahrung macht, dass da jemand hört und reagiert. Wie, das kann man nicht vorhersagen aber ein ernsthaftes Gebet lässt Jesus nicht unbeantwortet. Man kann dann immer noch sagen, es handle sich um Zufälle. Bei dem, was ich so über die Zeit mit Jeus erlebt habe, sehe ich diese Argument als widerlegt an. Ist aber, zugegeben, eine sehr persönliche Sicht.

Das ist ja eine gute Geschichte über diese Frau Dube, an der Sie ihre Ausführungen fest machen. Aber wer sagt Ihnen denn, dass Frau Dube nicht genau das oben Beschriebene erfahren hat, und da nicht ein selbstgenerierter Glaube zum Tragen kam, sondern eine persönliche Glaubenserfahrung mit Jesus.

Ich hoffe, Sie empfinden meine Ausführungen nicht respektlos und schieben mich nicht in eine Schublade, denn mit Christen, die von einer lebendigen Jesus-Beziehung reden, hatten Sie vermutlich schon zu tun. Ich kann Sie persönlich nur ermutigen, es mit einem ernsthaften Gebet zu versuchen. Jesus lebt wirklich, und das kann man für sich herausfinden.

Es grüßt Sie herzlich

Georg Ebbing
Langenhagen

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Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihr aktuelles Chrismon-Heft habe ich auch wegen des Themas "Trotz" mal genauer durchgesehen und manches gelesen. Aber auf der Seite 49 zum Thema "Kann ich trotz der ganzen Katastrophen glauben?" stockte mir der Atem. Der Verfasser Konstantin Sacher kommt auf die Jüngerschar Jesu zu sprechen, die trotz der Hinrichtung Jesu am Kreuz weiter geglaubt hätten. An was denn? Lt. Sacher war Jesus tot und sei es bis heute. Da krachte mir die Hutschnur. Jesu Tod hätte sie nicht endgültig abgeschreckt. Das Gegenteil war der Fall: Sie waren am Boden zerstört, ohne Hoffnung und haben sich voller Angst in verschlossenen Räumen versteckt. Da war überhaupt nichts mehr mit Glauben. Sie glaubten auch nicht ihren bekannten Leuten, die am Ostersonntag Jesus als Lebenden erlebt haben. Petrus und Co. waren genauso lebenserfahrene und kluge Leute wie wir heute alle und denken, mit dem Tod sei alles aus. Basta. Aber dann erschien Jesus plötzlich leibhaftig in ihrer Mitte, hätte sich anfassen lassen und aß vor ihren Augen. Ein Geist könnte das nicht. Erst in diesem Augenblick erkannten sie, daß Jesus wirklich auferstanden ist und waren voller Freude. Da war nichts mehr zu glauben. Nur der abwesende "ungläubige Thomas" mußte von Jesus noch persönlich überzeugt werden. Heute ist Jesus Christus, der ewig Lebende, im Heiligen Geist gegenwärtig und wartet darauf, daß man auf seine innere Stimme hört. Daraus erwachsen Erkenntnisse und Erfahrungen, die das Vertrauen Ma Pool zu Jesus und den Glauben an ihn stärken. Das hat dann nichts mit Trotz zu tun. Der kann vielleicht aufkommen in schweren Zeiten, in denen man sich an Gottes gute Führung erinnert und dann sagen kann: Dennoch bleibe ich stets an Dir. Und das führt anschließend zur Dankbarkeit. Und es bleibt die Hoffnung und feste Zuversicht auf ein Leben in Ewigkeit bei Gott, so wie er es von Anfang an gedacht hatte. Die Jünger waren so von Jesu Auferstehung überzeugt, daß sie - wie auch der Apostel Paulus - dafür ihr Leben aufs Spiel setzten, bis zum Märtyrertod.
Die Bibel ist das bestbezeugte Buch der Weltliteratur; die Berichte fußen alle auf Wahrheit. Es ist mir unerfindlich, wieso Herr Sacher versucht, im Rahmen des Themas auch bei den Jüngern angesichts des Todes Jesu eine Trotz-Haltung zu erfinden. Das ist völlig abwegig und entbehrt jeglicher Grundlage. Offensichtlich hat er die Bibel nicht genau gelesen oder er meint, daß man das heute nicht mehr so sehen kann. Wenn das die persönliche Meinung von Herrn Sacher ist, sollte eine "evangelische" Zeitschrift solche Texte nicht drucken, sondern sich mehr an die Evangelien halten, um die Leser nicht zu verunsichern und Nichtgläubigen lieber die "frohe Botschaft" (Evangelium) vermitteln.
Schließlich hat es zu allen Zeiten Katastrophen gegeben und die werden nicht aufhören; und die Menschheit arbeitet mit daran. Nach dem Buch der Offenbarung des Johannes werden sie vor der Wiederkunft Jesu dermal einst allerdings in nie gekanntem Maße zunehmen bis zum Ende der gegenwärtigen Welt. Dennoch - und das vielleicht mit gewissem Trotz - müssen wir an Jesus glaubende Menschen die Hoffnung auf das ewige Leben nicht aufgeben, aber heute unsere Arbeit mutig und gewissenhaft tun, um mit Martin Luther zu sprechen: Und wenn morgen die Welt unterginge würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen. Eine solche Hoffnung kann keine menschengemachte Religion vermitteln.
Mit freundlichen Grüßen
Alfried Schüler
Hattingen

ZITAT H. Schüler: " Jesus plötzlich leibhaftig in ihrer Mitte, hätte sich anfassen lassen und aß vor ihren Augen. Ein Geist könnte das nicht. Erst in diesem Augenblick erkannten sie, daß Jesus wirklich auferstanden ist und waren voller Freude. Da war nichts mehr zu glauben. ... Heute ist Jesus Christus, der ewig Lebende, im Heiligen Geist gegenwärtig und wartet darauf, daß man auf seine innere Stimme hört" . 
Das verstehe wer will. Also zuerst geboren, gelebt, dann ermordet, dann auferstanden, dann mit der Himmelfahrt (als Lebender oder als Geist?) noch mal gestorben (wer hat ihn umgebracht?) und jetzt als Geist unter uns immer noch lebend. Im Heiligen Geist gegenwärtig. Ja, wie denn nun, lebend als Geist, oder mit Fleisch und Blut, nur ohne unsere Sünden, oder doch nur gestorben aber mit dauerhafter Seele und aller erdenklicher Macht. Die er aber nicht zur Rettung der Welt einzusetzen gedenkt. Genial dieser Irrgarten

Was bedeutet wahrhaftig? Als Wesen, Geist, Seele, als lebender Gott oder als Mensch? Die Fragen bestehen doch schon immer. Als Mensch mit menschlichen Bedürfnisse?. Was ist ein Leben ohne die? Im Himmel ein Mensch, der keiner ist? Bis ca. 25 Jahre jeden Sonntag Kirchgang, aber nie eine Antwort. Auch noch nie von ALDI im Himmel gehört. Die verständnisvoll nickende Gemeinschaft wird es wissen, weil sie glaubt. Bleibt nur noch die katholische Fucht nach vorne. "Die Geheimnisse des Glaubens!". Die wissen, wie man ohne Schaden an der Organisation alles klärt.

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Guten Tag,
in o.g. Heft finde ich auf S. 49 in dem Beitrag von Konstantin Sacher folgenden Satz:
'JESUS WAR TOT UND IST ES BIS HEUTE. Die Christen nennen ihn den Auferstandenen, trotzdem.'
Mit dieser Formulierung komme ich als Laien-Christin überhaupt nicht klar, denn sie negiert die zentrale Glaubensaussage von Ostern, Jesus ist wahrhaft auferstanden. Ist die ganze Auferstehungsgeschichte samt der zahlreichen Zeugen eine Erfindung? Ist das moderne Theologie?
Ich bitte um Erklärung.
Mit freundlichen Grüßen
Eva-Maria Behrens
Hannover

Antwort auf von Eva-Maria Behrens (nicht registriert)

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Hallo Frau Eva Maira Behrens,

wenn der Nobelpreisträger Albert Schweitzer schreibt: "Ein Jesus, wie er in der Bibel steht, hat gelebt"
Janosch in seinem Theaterstück "Zurück nach Ustrow" an einem Jesus zweifelt und wenn sich Johann Wolfgang von Goethe, abwertend über das Christentum äußert, dann müssten doch die Gläubigen einmal nachdenklich werden. Und sie werden es auch oder wie begründen Sie die vielen
Kirchenaustritte? "Gott mit uns" stand auf dem hitlerischen Koppelschloss, Priester vergingen sich an Kindern und ein Gott schaute staunend zu? Das REichskonkordat von 1933 hat noch heute seine volle Gültigkeit, mit einer Ausnahme, die Glocken bimmeln nicht mehr zu Ehren des Führers. Möchten Sie noch ein wenig weiter in der grausamen Kirchengeschichte wühlen? Da werden Sie geholfen! Scheiterhaufen, Folter, Denuziantentum, Verfolgungen der Indianer und der Juden, reicht das immer noch nicht, Ihnen die Augen zu öffnen? Ach du lieber Gott, ich danke dir, das du mich hast zum Atheisten werden zu lassen. Lichtenberg
Ach noch eine Frage: Wie alt ist denn Ihr Gott und Jesus heute?

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Hoffnung ist das Elixier des Lebens. Ohne sie ist nicht mehr viel bis nichts. Wenn die Geburt das Leben und der Tod das Ende ist, leben wir dazwischen von der Hoffnung. Die Hoffnung braucht keinen Beweis. Sie hat ihre eigene Kraft. Wer sie hat, muss sich nicht schon vorher verloren fühlen. Auch wenn er es ist. Er hat ja noch die Hoffnung. Verzwickt, verzwackt, aber so ist das Leben

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Sehr geehrter Herr Sacher,
vielen Dank für die rasche und sehr persönliche Antwort. Ich weiß, dass Ihr Beitrag ein Zeichen setzen soll, trotz aller Anfechtungen den Glauben nicht zu verlieren, und das halte ich auch für sehr wichtig und dankenswert.
Ich bin aber der Überzeugung, dass ein solcher Artikel auch Bestandteil der Verkündigung der frohen Botschaft sein sollte, und in diesem Zusammenhang befriedigt mich Ihre Antwort leider nicht.
Ich bin ganz gewiss kein „wortgetreuer“ Bibelleser, die Schrift ist nun mal von Menschen geschrieben, die von ihrer Erfahrung mit Gott berichten. Aber Ihr Argument, Jesus können nicht mehr lebendig sein, weil er ja nicht mehr auf der Erde herumgeht, erinnert mich sehr an den Apostel Thomas, der erst geglaubt hatte, als er sah und fühlte, dass Jesus am Leben war.
Wenn wir Gottesdienst im Namen der Dreieinigkeit feiern, ehren wir dann Gott, den Geist und einen Toten? Wenn Jesus zugesagt hat, mitten unter uns zu sein, wenn zwei oder drei in seinem Namen zusammen sind, kann er das dann nicht einhalten, weil er tot ist? Wie kann er dann das Haupt unserer Kirche sein? Verzeihen Sie mir die Direktheit, aber Ihre Lehre ist an dieser Stelle nicht von der Schrift gedeckt.
Trotzdem sage ich Danke für alles an Mutmachendem in Ihrer Arbeit und wünsche ich Ihnen noch viele Begegnungen mit dem lebendigen Christus.
Herzliche Grüße
Peter Wick

Sehr geehrter Herr Wick,
vielen Dank für Ihre Zeilen. Wir freuen uns immer über Rückmeldungen von unseren Lesern.
Es ging mir mit dem Satz "Jesus war tot und ist es bis heute" nicht darum, die Auferstehung in Frage zu stellen! Es ging mir nur darum zu sagen, dass es für das, was den Glauben ausmacht, keinen Beweis gibt und auch keines Bedarf. Das war, nach allem was wir wissen, auch schon bei den Jüngerinnen und Jüngern so. Sicherlich kann man die Auferstehungsgeschichten auch wörtlich verstehen. Ich kann das nicht und kenne viele heutige Christen und Christinnen, die das auch nicht können. Sie wurden ja auch erst Jahrzehnte nach dem, was sie beschreiben, von Nachgeborenen aufgeschrieben. Sie lassen sich dann auch als der immer ungenügend bleibende Versuch der menschlichen Autoren verstehen, das letztlich unglaubliche, göttliche Geschehen (er war tot und doch lebte er) in eine Geschichte zu fassen. Außer den ersten Zeugen und Zeuginnen hat niemand diese unglaubliche Erfahrung gemacht, sodass Jesus für alle Nachgeborenen tot ist. Auch wenn man als gläubiger Mensch mal das Gefühl haben kann, mit Jesus in Kontakt zu sein, läuft er ja nicht lebendig über diese Erde. Nach allem menschlichen Verständnis ist er tot. Trotzdem daran zu glauben, ist eben ein Akt des Trotzes. Nur so wollte ich meinen Satz verstanden wissen.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr Konstantin Sacher

Liebe Redaktion von chrismon,
ich lese die Rubrik „Religion für Neugierige“ immer sehr gerne, weil sie doch öfters den Blick auf vermeintlich Altbekanntes weitet und neue Impulse gibt.
Beim Lesen der Folge „Kann ich trotz der ganzen Katastrophen glauben“ in Ausgabe 09/2023 musste ich aber mehrmals lesen, um sicher zu sein, dass das so geschrieben wurde: „Jesus war tot und ist es bis heute. Die Christen nennen ihn den Auferstandenen, trotzdem“.
Habe ich da etwas verpasst? War da nicht etwas in unserem Glaubensbekenntnis von „Er sitzt zur Rechten Gottes…“, oder in der Offenbarung des Johannes „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit…“?
Ganz im Ernst: wenn wir als Christen anfangen, einen unserer zentralen Glaubensinhalte, nämlich die Auferstehung Christi, mit einem lapidaren Satz wegzuwischen, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir nicht mehr ernst genommen werden. Das mag die Meinung des Verfassers sein, aber ich hoffe, nicht die der Redaktion. Dann stellt sich die Frage aber, warum in einer solchen Rubrik nicht mehr darauf geachtet wird, welche Lehre wir vertreten. Ich bin gewiss kein fundamentalistischer Vertreter, aber deshalb müssen wir unsere zentrale Lehre ich wegwerfen.
Herzliche Grüße
Peter Wick
Baden-Baden

Es steckt der "Funken" Wahrheit in der "Provokation" des Herrn Sacher - Jesus lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, aber Jesus ist tot, im Sinne der "Gnade Gottes" (der absolute Tod), wenn Mensch es nicht schafft die Vorsehung (die "göttliche Sicherung" vor dem Freien Willen) gemeinsam gottgefällig/vernünftig als ganzheitlich-ebenbildliches Wesen zu überwinden.

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Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihren o. g. Artikel habe ich mit wachsendem Unverständnis gelesen.
Wundern Sie sich noch, dass so viele Menschen die evangelische Kirche verlassen? Ich nicht. Warum sollte jemand in dieser Glaubensgemeinschaft bleiben, wenn Jesus tot ist? Hat Jesus Christus, der zusichert, bei uns zu sein bis ans Ende der Welt (Matthäus 28,20), sein Versprechen nicht gehalten? Ist er ein Lügner? Und wer möchte einem Lügner auf den Leim gehen? Wenn Jesus tot wäre, wäre es dann nicht verwunderlich, dass nicht noch viel mehr Menschen aus der evangelischen Kirche austreten?
Derartige Artikel mit Kirchensteuermitteln zu finanzieren, erlebe ich als missbräuchlichen Einsatz von Kirchensteuern. Dafür habe ich keinerlei Verständnis.
Mit ratlosen Grüßen
Dr. Christa Schone

Jesus war/ist kein Lügner.
Es sind die Menschen, mit ihrer widersinnig-gepflegten instinktiven Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem "Individualbewusstsein" (entsprechend der Konfusion und dem geistigen Stillstand) seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung ("Vertreibung aus dem Paradies").

Es fehlt noch was in Ihrem Resümee. H. Sacher hat hier kürzlich informiert, dass Augustinus erst um 400 die Erbsünde "erfunden" hat. Auch die vormals wichtigere Ostkirche akzeptiert bis heute den Begriff nicht. Warum wird von den Kanzeln das Gegenteil gesagt? Wovon soll uns denn dann Jesus erlösen? Es war doch bisher seine Existenzberechtigung, dass er uns davon befreien/erlösen soll? Der Sohn soll reparieren, was sein Vater (letztlich er selbst) an uns falsch gemacht hat. Eine Sollbruchstelle? Die Konstruktion ist morsch.

Schln die Frage, gibt es einen Gott? dürfte es doch gar nicht geben, es fragt ja auch keiner, gibt es eine Sonne? Die Kirche glaubt, sie brauche Priester und Pastoren, doch was sie predigen, stößt mehr und mehr auf taube Ohren. Wie habe ich es erlebt, wenn Gläubige in der Kirche einschliefen und die
Predigt spätenstens nach dem ersten Bier beim Frühschoppen längt vergessen war.
Wenn ich einen Sonnenaufgang erlebe , den ersten Vogelgesang am Morgen höre, einen heißen Kaffee morgens trinke und dabei gesund und munter bin, das ist für mich Religion. Ein Leben nach dem Tode`Soll das besser sein? Das ist die größte Lüge und keine Religion!!

Jesus lebt. Er soll bei uns sein. Als was denn? Doch nur als Geist und nicht wie beansprucht, in Wirklichkeit? Als Antwort dann Erklärungsturbulenzen, zu denen dann eifrig genickt wird. Eine Vernissage des Glaubens. Man war dabei und dann erhaben zum Essen ab nach Hause.

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"Krankheit, Krieg und Klimawandel" beginnen nicht nur alle mit dem Buchstaben K. Sie haben noch so eine umwerfende Gemeinsamkeit: Sie sind schlechte Nachrichten und lassen sich unter dem Begriff Katastrophe (jetzt steht es schon 4:0 für das K) einordnen. Die Katastrophe darf auf keinen Fall das letzte Wort haben!

Wann hat denn eine Krankheit das vorletzte, das letzte oder das hinterletzte Wort? Ich dachte, eine Krankheit sollte geheilt werden. Wenn das nicht geht, dann sollte das Leiden zumindest gelindert werden. Und wenn auch das nicht geht, dann sollte nicht auf die bescheuerte Krankheit noch anderes Ungemach draufgepackt werden.

Wann hat denn der Krieg das letzte Wort? Landesüblich ist es, ganz viel vom Frieden zu reden, den Friedensfürsten zu zitieren, das Friedensgeläut brausen zu lassen und ansonsten die politischen Freunde hochzurüsten, dass es nur so kracht und am Ende der Sieg der eigenen Seite gutgeschrieben werden kann. Bis zum nächsten Krieg, versteht sich.

Woher weiß ich, dass der Klimawandel tiefsinnige Worte gesprochen und zum letzten Wort angesetzt hat? Die Zerstörung der Lebensgrundlagen, damit das freiheitliche Wirtschaften weiterhin für die maßgeblichen Kreise auf das Siegertreppchen führt, verkauft sich am besten als flammender Apell an die sündige Menschheit, endlich den Gürtel enger zu schnallen. Das ist zwar ein uralter Trick, aber er ist wirkmächtig wie immer.

Wer sich zu Krankheit, Krieg und Klimawandel die erwünschten falschen Gedanken macht, sieht in allen Dreien Steigbügelhalter von Hoffnungen, Glaubensbetätigungen und Glaubensbestätigungen. Und das auch noch großartig zu finden, ist sehr christlich gedacht. Und es ist die Katastrophe.

Traugott Schweiger

Kaiser, Könige, Konfuzius, Kirche, Kinder, Kreuz, Konfusion nicht ivergessen..Alles Käse, der mit jedem Buchdtaben wiederholbar ist.

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... würden sagen: Die obenstehenden Sätze, soweit sie von Herrn Konstantin Sacher stammen, sind dermaßen konfus, unbestimmt und gehaltlos, dass dieser Beitrag überhaupt nicht einlassungsfähig ist.

:-((

Was ist Glauben? - Bestimmt nicht das Herbeizitieren von Trotz- oder Trotzig-Sätzen, Herr Sacher!

Anstatt die Gelegenheit zu nutzen, und den (christlichen) Glaubensbegriff hier auch für Außenstehende oder für nicht ganz so Belesene allgemein verständlich darzustellen, kippt die "Jesus-Rede" eines Theologen in Wahnsinns-Rede oder Idiotie.

Nun ja, die Sprache des Glaubens ist so unkonkret, wie ein Glauben selbst nur sein kann. Die verklärten Insiderformulierungen sind z. T. unüberwindliche Hürden, ähnlich denen auf einer Vernissage oder bei einer Weinverkostung. Von einer göttlichen Genialität der gesamten "Konstruktion" ist alles weit weg. H. Sacher entblättert mit dem Ende des Märchens von der Erbsünde und dem strittigen "Doch-Tod" von Jesus nur den Paradies-Apfelbaum. Ob diese Einsichten eines Tages die Höhen der Kanzeln erreichen, ist abzuwarten. Es ist eh mehr als verwunderlich, dass diese Erkenntnis, obwohl angeblich schon immer bekannt, nie Eingang in die öffentliche Lehre/Leere gefunden hat. Mit der Erbsünde war ja auch zuverlässig Kasse zu machen. Es nutzt nicht viel, einem Baum die Blätter zu streicheln, wenn an seinen Wurzeln bereits die Zweifel nagen. Auf jeden Fall, von göttlicher Genialität keine Spur. Genial nur die römische Vermarktung.

Man nehme das eigene gewohnte Berufsvokabular, das nickende Einverständnis (nicht Verständnis!) seiner heimeligen Gruppe und fertig ist eine Ansicht oder gar Behauptung. Unangreiflich wird man durch die Verbindung mit dem Schicksal von Fr. Dube. Wer unsicher ist, gar Zweifel hat, läuft Gefahr, unmenschlich zu sein. Frau Dube wurde vermutlich geholfen, aber vorher ist sie 100 mal brutal "gestorben". Anderen wird nie geholfen. Die willkürliche Auswahl der seltenen Hilfe "durch den Herrn" ist auch mit jedem Glauben nicht nachvollziehbar.

Dazu Zitat Pfr. Steinfort an anderer Stelle: "...Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen vor den gebracht, der ihn aus dem Tod erretten (hätte erretten können) konnte; und er ist erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt. So hat er, obwohl er der Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und da er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber der ewigen Seligkeit geworden".
Das verstehe wer will und vermutlich wird das auch H. Sacher allgemein verständlich nicht so leicht möglich sein. Leider ist der ganze religiöse "Wortschatz" voll solcher An- und Aussprüche. Der Glaube wird so zum inhaltlichen Cirkus Virtuosus mit den Kirchenbänken als Spalier. Das hat weder meine (hoffentliche) Demut noch meine Vorstellung von Göttlichkeit verdient.

So ist es! Die EKD und mit ihr die theologischen Experten bewegen sich in einer "Sprachfestung", in einer Blase mit einer vergeblichen virtuosen Sinnfinndung. Aber es ist ja nicht nur die Sprache, die immer unfähiger wird. Wenn sich die neuen "Nichtinhalte" des bisherigen Glaubens (Ende der Erbsünde, Jesus doch tot, Erlösung gegenstandslos) bewahrheiten, dann wider Erwarten auch die Kanzeln erreichen und ROM kein Glaubensbollwerk errichten kann, bleibt kein Stein auf dem anderen. Dann werden Werte fehlen. Dann hat die Zukunft als Ziel nur noch zu "fressen" um nicht gefressen zu werden. Für die Menschlichkeit zu wenig. Nach 2000 Jahren ist dann die Endwertzeit erreicht. Dann ruht die Hoffnung auf einem neuen Messias.

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Sehr geehrte Leserredaktion,
in seinem Beitrag "Kann ich trotz der ganzen Katastrophen glauben?" in Ausgabe 9/23, S. 68/69, schreibt der ev. Theologe Konstantin Sacher: "Jesus war tot und ist es bis heute. Die Christen nennen ihn den Auferstandenen, trotzdem" - und an anderer Stelle: "Auch die Jüngerinnen und Jünger Jesu waren trotzig. Jesu Tod am Kreuz hat sie nicht endgültig abgeschreckt. Sie haben trotzdem geglaubt. Gut, er ist ihnen als Auferstandener erschienen..."
Dem möchte ich widersprechen nach meiner Gaubensüberzeugung, die doch ganz zentral im Zentrum des unseres chrstlichen Glaubens überhaupt steht: Jesus ist nicht etwa "tot bis heute", sondern er ist wahrhaftig auferstanden. Das Neue Testament berichtet auch nicht von einer "Erscheinung", die den Jüngerinnen und Jüngern da begegnet ist, sondern vom wahrhaftig Auferstandenen, der den Tod überwunden und uns allen bewiesen hat: Das Leben in der Liebe Gottes ist mit dem Tod nicht zu Ende - Liebe ist stärker als der Tod.
Gern zur Veröffentlichung in Ihrem geschätzten Magazin, das ich immer wieder gern lese.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Müller
Freiburg

Noch so ein sprachliches Irrlicht. Zitat: "Das Leben in der Liebe Gottes ist mit dem Tod nicht zu Ende - Liebe ist stärker als der Tod". Fragen: Stärker nach Kraft, nach Ehrlichkeit, nach Edelmut? Besiegte die Liebe den Tod in Form von wem, von Krebs, Corona oder Hitler und Stalin? Welche Liebe lebt länger als der Tod? Sterbe auch ich nach meiner Frau, ist doch unsere Liebe erloschen. Seit wann ist denn das Gegenteil von Liebe der Tod? Doch wohl eher der Haß! Fragen: Was ist denn das "Leben in der Liebe Gottes "? Gottes Liebe ist ein Rätsel. Hat sein Hass (den hat er ja auch in Form der Hölle!) zu allen Gewalttaten, Krankheiten, Vulkanausbrüchen und Unglücken geführt? Was ist denn sonst noch mit dem Tod zu Ende? Der Appetit, auch die Liebe zu den Kindern ? Oder ist die dann nur noch einseitig? Wieso ist die Liebe stärker als der Tod? Hass und Erinnerung sind doch kaum schwächer. Im Gegenteil. Mit Hass und Gräuel eroberte Gebiete und der davon erzeugte Tod von Millionen sind dauerhaft. Die Vielfalt der Theorie macht selbst jeden Fragenden irre

Auf der ganzen Welt sterben täglich Menschen und das ist sehr einfach, denn das kann jeder.
"Ich kann mir nicht vorstellen, das ich nach meinem Tode mit jenen wieder zusammen bin, die ich
schon im jetzigen Leben nicht leiden konnte!"
"Aber du bist doch ein Atheist, du kommst doch sowieso nicht in den Himmel!"
"habe ich vom Himmel gesprochen?"

Die Annahme, dass in der Bahn neben mir, nicht sinnbildlich sondern tatsächlich, ein "verkappter" -unsichtbarer- Gott sitzen könnte, widerspricht allem, was gemeinhin unter einem göttlichen Wesen verstanden werden kann. Womöglich noch einer mit Sexappeal, 1000 € im Beutel, mit Schwiegervater und 3 ungezogenen Enkel. Was für ein Unsinn, der da mit der leibhaftigen Auferstehung verbunden werden kann. Und dann Ist mit diesem Anspruch auch immer noch nicht Lebensdauer, Beruf, Wohnort und Sozialversicherung geklärt.

"widerspricht allem, was gemeinhin unter einem göttlichen Wesen verstanden werden kann." Das ist ein Irrtum. Der Witz beim Glauben an Gott ist, dass jeder sich seinen Gott so ausmalt, wie er ihn eben glaubensvoll haben möchte. Was dem einen dabei absurd erscheint, ist für einen anderen genau der wichtigste Punkt. Gott mit Sexappeal oder asexuell, Gott mit 3 ungezogenen Enkeln oder mit 3 Milliarden gezogenen Gläubigen. Da gibt es keine Grenzen.

Fritz Kurz

Soso, eine Kapitulation. Und ich dachte, ich hätte einen Leserkommentar verfasst. Dessen Inhalt nochmal klargestellt: Man kann einer Ausprägung des Gottesglaubens, die einem nicht passt, weil sie sich vom eigenen Glauben unterscheidet, nicht mit Argumenten beikommen. Wer glauben möchte, glaubt genau das, was er glauben möchte. Deswegen heißt diese ebenso altehrwürdige wie gefährliche Angewohnheit Glaube.

Fritz Kurz

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Für einen starken (widerstandsfähigen) Glauben und guter Hoffnung, bedarf es der Überzeugung durch Sprache. Nicht unbedingt der Schrift, denn die wurde dem "Volk" bis zur Aufklärung weitgehend vorenthalten. Hingegen ist die Schrift ohne die Sprache für die Weitergabe nur Stückwerk und nur für die wenigen Verständnisfähigen. Wenn aber die Sprache nicht mehr in der Lage ist, zweifelsfrei Inhalte zu vermitteln, ist die Kommunikation am Ende. Dann dreht man sich, wie auf Kirchentagen und im Vatikan, im eigenen Kosmos zufrieden um sich selbst und bedauert die Verständnislosigkeit der Anderen. Die Hoffnung, deshalb ins Paradies zu kommen, stirbt nicht, ... bei vollem Bewußtsein. Zum Glück.

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Um Gutes zu tun, bedarf es keiner Religion.
Um Schlechtes zu tun, bedarf es einer Religion.

Karlheinz Deschner

Ich bin ein Gegner der Religion.
Sie lehrt uns damit zufrieden zu sein,
das wir die Welt nicht verstehn.

Richard Dawkins

Die Hoffnung auf Frieden auf der ganzen Welt bleibt nur eine Hoffnung.
Denn seit Beginn der Menschheit gibt es Kriege, Mord und Totschlag.
Ist irgend jemand anderer Meinung? Der trete gerne vor.

Antwort auf von Wolfgang (nicht registriert)

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Nicht ist leichter, als in Bibel und anderen Quellen etwas zu finden, was die eigene Meinung konkurrenzlos bestärkt. Leider wird von allen Fein- und Grob-Geister nicht zur Kenntnis genommen, wonach alles zwangsweise der BI-Polarität (wenn nicht Mehr-...) unterworfen ist. Folglich muss es Recht u. Unrecht, oben u. unten, Krieg und Frieden, Leben u. Tod, Plus u. Minus geben. Dass "Der Schöpfer" das so gewollt hat, werden die Bibel-Gläubigen nie begreifen, auch wenn sie daraus den Begriff der Erbsünde ableiten. Erst recht nicht, dass ein Verursacher auch für die Folgen verantwortlich ist. Ein Apfel/Mundraub, der uns "schöpft"!. Und das soll göttlich/genial sein? Das hiesse ja, dass dann auch die "geschöpfte" Physik und alle anderen Naturgesetze ein Ergebnis der Erbsünde sind. Dieses Thema auf der Synode und der Saal platzt. Aber statt dessen jegliche Form der Religion, der wie auch immer empfundenen Transzendenz, abzulehnen, dafür bin ich zu "klein". Damit bestünde ja die Gefahr/Möglichkeit, sich selbst zum Höchsten zu erklären. Wer das tut, macht sich selbst zum Gott. Stalin, Hitler Trump und Putin empfinden sich als politische Götter. Demut macht uns hingegen menschlich. Dann doch lieber Göthe mit "Hier bin ich Mensch und will es bleiben"!

Antwort auf von Wolfgang (nicht registriert)

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Wenn Wolfgang damit gut und unbeschwert leben kann! Glückwunsch..Welche Werte fehlen ihm dann in seiner Gottlosigkeit? Wenn er sagt, er hat noch alle, erkennt sie an und lebt danach, ist er auf jeden Fall "besser" als so mancher aus der scheinheiligen Elite. Für alle Anderen gilt: Jedem das Seine und mir Dir die Hoffnung auf selige Gerechtigkeit. Mag sie auch noch so abstrakt sein. Ist sie nicht, habe ich nichts verloren. Besteht sie, ist sie nicht zu beweisen. Aber mit der Hoffnung können viele leichter leben.

lebt gerne, besonders ohne einen von Männern! erfundenen Gott. Und die Tendenz in den Kommentaren zeigt doch, "Wer glaubt noch an den unsichtbaren Weihnachtsmann irgendwo da oben in einem luftleeren Raum, ohne Licht und Wärme und ohne McDonald, auch das Toilettenproblem ist noch nicht biblisch gelöst. Der "Liebe Gott" kommt nicht runter, obwohl er doch hier auf der Erden so dringend gebraucht wird bei diesen vielen Kriegs- Mord- und Totschlagsangeboten.Jede 2. Ehe geht den Bach runter, jeden Tag mehr ARbeitslose und die Wartezimmer der Ärzte sind brechend voll. Die Menschen spielen verrückt, der Genderwahn greift um sich, Idiotie greift in alle Bereiche des täglichen Lebens ein. Es hilft kein Jammern und kein Beten, wenn es doch die gleichen Heuchler sind, die mit ihren frommen Blicken auch noch kleine Kinder ficken. Was mich am meisten wundert, die Christen kennen ihre Bibel überhaupt nicht, das zeigt sich bei den Ratesendungen im Fernsehen, bei den einfachsten Fragen aus der Bibel machen sie schlapp.
Ein sehr schlappes Christentum, in Ewigkeit, Amen, stimmt!!!
Und wer sich jetzt noch über meine eigene Form der Kritik beschwert, hat und will immer noch nichts begreifen.

Antwort auf von Wolfgang (nicht registriert)

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Machen wir das Beste draus. Alle bekommen ein Angebot. Nur, die totale Destruktion ist auch nicht menschenwürdig. Eine Alternative ist dann nur die Hoffnung, die nur ohne Beweise auskommen muß.

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Bei den Gläubigen begegne ich einer großen Scheinheiligkeit, bei Atheisten gibt es das Wort Scheinheiligkeit nicht, weder in der Praxis noch in der Theorie. Gelogen wird allerdings bei beiden, jeder versucht natürlich seinen eigenen Vorteil zu erringen. Aber den Heiligenschein bei einem fiktiven
Gott erwarten sie nicht und es gibt auch kein Jammern oder Beten zur Erreichung eines ewigen Lebens, im Himmel und dann noch ohne Fernsehen,
Pizzalieferdienst und Smartphone. Ach du lieber Gott, nich mit mich!

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Jeder Mensch auf der Erden hat die Hoffnung auf ein unbeschwertes Leben, ohne gegenseitigen Hass, keine unmenschlichen Kriege, kein Betrug,
keine Lügen. Das Paradies herrscht hier auf Erden, nur viele sehen es nicht und andere sind eher auf Krawall gebürstet. Die Dummheit trennt Menschen und gegen Dummheit ist nun einmal sprichwörtlich kein Kraut gewachsen, selbst Götter kämpfen gegen Dummheit selbst vergebens.
Bekanntes deutsches Sprichwort.
Die Bibel bildet heute keine Grundlage für einen gesunden Humanismus und wenn ein Buch nur von Männern geschrieben wurde, ist höchste Vorsicht geboten.Und unter den Talaren der Muff von 2000 Jahren. Wann ist endlich mal Schluss mit den vielen Göttern und Göttinnen, die meisten fristen ohnehin nur noch in Kreuzworträtseln ihr Dasein, gesehen wurde bislang noch keiner, gelle?
Und hier die Reaktonen auf Kommentare? Kein Interesse, ich habe meinen Fussball und mein Bier!

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Eigentlich sollte man es lassen. Einen Dialog lässt keine Kanzel zu.  Allenfalls gibt es beiderseits einen unverbindlichen Sing-Sang. Gospel und Floskel. Bei der Unfähigkeit zu Antworten auf Fragen, werden flugs neue Begriffswelten erfunden. Für die aber jede Diskussion tabu ist. Beispiel: Die Ächtung der Bratwurst in Nürnberg. In der Bibel wird berichtet, wie zur Feier des verlorenen Sohnes brutal ein Kalb gschächtet wird. Lebendig mit Freudentänzen ausbluten lassen. Da hat Kalb 580 ja noch Glück gehabt.  ACH SO! AW: So ist das nicht zu verstehen. Ja, wie denn dann? AW: Das waren andere Zeiten, eine andere Kultur. SOSO! Die Bibel wurde für die damalige Zeit geschrieben. Wir müssen sie umdeuten! Frage: Dann ist sie doch nicht Gottes Wort, sondern nur das, was inzw. 60 Generationen und jeder für sich (Evangelikale u. alle anderen) daraus gemacht haben. Ein Wunschkonzert

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