Keine Hilfe für den Diktator
Keine Hilfe für den Diktator
Omar Haj Kadour / AFP / Getty Images
Keine Hilfe für den Diktator
Nach dem Erdbeben in Syrien fordern einige ein Ende der Sanktionen gegen das Assad-Regime, um Nothilfen zu erleichtern. Das wäre falsch.
Tim Wegner
09.02.2023

Das Erdbeben in Syrien und der Türkei hat die ohnehin schwer vom Bürgerkrieg gebeutelten Regionen im Norden Syriens hart getroffen. Kurz nach dem Beben forderten Kirchen und Hilfsorganisationen im Nahen Osten, die Sanktionen, die der Westen gegen das Assad-Regime verhängt hat, aufzuheben, um die humanitäre Hilfe vor Ort zu erleichtern.

Tim Wegner

Michael Güthlein

Michael Güthlein ist Redakteur am Magazin-Desk von chrismon, epd Film und JS-Magazin. Zusammen mit Konstantin Sacher schreibt er die Kolumne "Väterzeit". Er hat Journalismus, Geografie und Germanistik in Mainz und Bamberg studiert. Er schreibt am liebsten über gesellschaftspolitische Themen und soziale Gerechtigkeit.

Der erste Reflex ist natürlich: Wenn es Menschen in Not hilft, dann weg mit den Sanktionen! Dennoch ist es der falsche Weg. Die unter anderem von der EU 2011 verhängten Sanktionen betreffen explizit keine Hilfsgüter wie Medikamente oder Bergungsgeräte, sondern zum Beispiel Waffen, Abhörtechnologie und Luxusgüter.

Es ist durch die Sanktionen zwar nicht einfach, humanitären Hilfsorganisationen vor Ort Gelder zukommen zu lassen, aber möglich, wie etwa die Diakonie Katastrophenhilfe, das evangelische Gustav-Adolf-Werk und die deutsch-syrische Menschenrechtsorganisation "Adopt a Revolution" chrismon bestätigen.

Profitieren würde vor allem Assad

Das Assad-Regime kann Gelder, die über den Staat fließen, für seine Zwecke abzweigen und nach Gutdünken einsetzen. Einer Untersuchung von 2022 zufolge fließen etwa 47 Prozent aller UN-Beschaffungsgelder nach wie vor an regimetreue Lieferanten, die zum Teil in Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind.

Stunden nach dem Beben hat das Assad-Regime die Stadt Marea im betroffenen Gebiet beschossen und dadurch deutlich gemacht: Diese Regierung wird keine humanitäre Hilfe leisten in Gebieten, die von Rebellen kontrolliert werden. Sie lässt auch nicht zu, dass Hilfsgüter dorthin geliefert werden. Nur ein kleiner Korridor aus der Türkei ermöglicht den Transport in den Norden Syriens. Ein Ende der Sanktionen würde daran nichts ändern. Profitieren würde vor allem einer – Diktator Assad.

###Galerie|93536|Der italienische Fotograf Alessio Paduano ist in der Türkei unterwegs. Seine Bilder zeigen das Ausmaß der Verwüstung durch das Erdbeben.###

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Die Christen auf der ganzen Welt fordert das Ende der EU Sanktionen gegen Syrien, denn dort herrschen überall Elend, Not und Tod. Wegen der Sanktionen kann man nicht einmal Medikamente dorthin schicken. Stunden nach dem Beben hat die Türkei die kurdischen Gebiete des Bebens bombardiert, um so viele verschüttete Menschen wie möglich zu töten. Kein Christ würde das tun. Christen würden Menschen helfen, völlig egal, wer davon "profitiert". Es sind verschüttete Menschen in den Ruinen und Sie fragen sich, wer davon "profitiert", wenn man sie rettet? Das ist der Hass auf Jesus Christus.

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