Wie belastet ist das Wort "Lebensraum"?

Wie belastet ist das Wort "Lebensraum"?
Sprachstunde - Folge 21

Lena Gerlach, PR

Wie belastet ist das Wort "Lebensraum"?
Sprachstunde - Folge 21

Sprachstunde - Folge 21: Lebensraum

Wie belastet ist das Wort "Lebensraum"?
Sprachstunde – Folge 21
"Lebensraum" - ein biologischer Begriff oder belastete Nazisprache? Wie man damit umgeht, diskutieren Biologin Elke Brüser und Ursula Ott im Podcast.

Der Ausdruck "Lebensraum" weckt unterschiedliche Assoziationen. Biologisch betrachtet beschreibt er schlichtweg Faktoren, die für das Überleben einer Tier- oder Pflanzenart wichtig sind, zum Beispiel Nahrungsquellen, Brutplätze oder Witterungsbedingungen. Historisch ist der Begriff allerdings stark durch die Nationalsozialisten belastet. Adolf Hitler rechtfertigte seinen Vernichtungsfeldzug nach Osteuropa mit einer "Lebensraumerweiterung" für die deutsche Bevölkerung, Millionen Menschen wurden ermordet und vertrieben. 

Elke Brüser

Elke Brüser, Jahrgang 1952, ist promovierte Biologin und Wissenschaftsjournalistin. Sie betreibt seit 2016 den Vogelbeobachtungs-Blog "Flügelschlag und Leisetreter". Außerdem ist sie Mitbegründerin der pharmakritischen Zeitschrift "Gute Pillen - schlechte Pillen".
Privat

Ursula Ott

Ursula Ott ist Chefredakteurin von chrismon und der digitalen Kommunikation im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gGmbH. Sie studierte Diplom-Journalistik in München und Paris und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Sie arbeitete als Gerichtsreporterin bei der "Frankfurter Rundschau", als Redakteurin bei "Emma", als Autorin und Kolumnistin bei der "Woche", bei der "Brigitte" und bei "Sonntag aktuell" sowie als freie Autorin für Radio und Fernsehen. 2020 und 2021 wurde sie unter die 10 besten Chefredakteur*innen des Jahres gewählt. 2019 schrieb sie den Bestseller "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume. Vom Loslassen, Ausräumen und Bewahren".
Foto: Lena UphoffUrsula Ott, chrismon Chefredakteurin

"Jedes Mal, wenn ich dieses Wort verwende, bekomme ich etwas Bauchschmerzen", sagt die Wissenschaftsjournalistin Elke Brüser. Wenn sie es also in ihrem Vogelbeobachtungsblog erwähnt, setzt sie ein Sternchen und ordnet es mit einer Fußnote ein. 

Ist das der richtige Umgang mit dem Begriff? Gibt es neutralere und weniger belastete Wörter? Darüber – und was der Vogel des Jahres 2022 mit ihrer früheren Frisur zu tun hat – spricht chrismon-Chefredakteurin Ursula Ott mit Elke Brüser in der neuen Folge der "Sprachstunde".

Leseempfehlung

Sprachstunde - Folge 13: Reichstag
Das deutsche Parlament tagt im Reichstag. Martin Leiner, Direktor des Jena Zentrums für Versöhnungsforschung, fordert: Benennt das Gebäude um!
Sprachstunde - Folge 16: Sollte man noch Wende sagen?
Ursula Ott im Gespräch mit der Theologin und Kirchenhistorikerin Katharina Kunter

Neue Lesermeinung schreiben

Wir freuen uns über einen anregenden Meinungsaustausch. Wir begrüßen mutige Meinungen. Bitte stützen Sie sie mit Argumenten und belegen Sie sie nachvollziehbar. Vielen Dank! Damit der Austausch für alle ein Gewinn ist, haben wir Regeln:

  • keine werblichen Inhalte
  • keine Obszönitäten, Pornografie und Hasspropaganda
  • wir beleidigen oder diskriminieren niemanden
  • keine nicht nachprüfbaren Tatsachenbehauptungen
  • Links zu externen Webseiten müssen zu seriösen journalistischen Quellen führen oder im Zweifel mit einem vertretbaren Prüfaufwand für die Redaktion verbunden sein.

Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu bearbeiten, macht dies aber stets kenntlich. Wir zensieren nicht, wir moderieren.
Wir prüfen alle Beiträge vor Veröffentlichung. Es besteht kein Recht auf Publikation eines Kommentars.

Lesermeinungen

Ich kenne da wirklich üble Wörter dieser wettbewerbsbedingten Welt- und "Werteordnung": Bedürftigkeit, Sozial-/Lebens-/Entwicklungshilfe, Menschenrechte, Menschenwürde, usw.!