Streitfall - Störfall Söder
Streitfall - Störfall Söder
Thomas Trutschel / photothek / imago images
Störfall Söder
Warum der bayerische Ministerpräsident die schwierige Suche nach einem atomaren Endlager behindert.
Tim Wegner
12.10.2020

Gesucht wird: ein Lager für die Ewigkeit für 1900 Castorenbehältnisse voll mit hoch strahlendem Müll. Es ist das Vermächtnis aus der zivilen Nutzung der Atomkraft in Deutschland. Und klar: Niemand wird "Hier!" schreien, wenn es darum geht, einen Ort zu bestimmen, an dem ein Endlager entsteht. Gorleben, einst allein aus politischen Gründen bestimmt, wird es nicht werden, das ist nun klar.

Tim Wegner

Nils Husmann

Nils Husmann ist Redakteur und interessiert sich besonders für die Themen Umwelt, Klimakrise und Energiewende. Er studierte Politikwissenschaft und Journalistik an der Uni Leipzig und in Växjö, Schweden. Nach dem Volontariat 2003 bis 2005 bei der "Leipziger Volkszeitung" kam er zu chrismon.

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat das Beste aus der verfahrenen Lage gemacht und das Konzept der "weißen Landkarte" verfolgt. Das heißt: Prinzipiell kam jeder Ort in Deutschland für ein Endlager infrage. In einer ersten Auswahlrunde bestimmte die BGE nun die 90 Regionen, in denen die geologischen Gegebenheiten ein Endlager grundsätzlich zulassen. Hier wird weitergesucht, auf Basis des Standortauswahlgesetzes. Ein parlamentarisch legitimierter Prozess also, anders lässt sich ein jahrzehntelanger Konflikt auch nicht befrieden.

Schade nur, dass der bayerische Ministerpräsident Markus Söder das Verfahren untergräbt. Er will kein Endlager in Bayern, obwohl zwei Drittel des Freistaats auf kristallinem Wirtsgestein liegt, das Wissenschaftler für geeignet halten. Söder, der sich in der Corona-Politik meist am Primat der Forschung orientiert, will ihm bei der Endlagersuche nicht folgen. Das ist nicht nur unlogisch, sondern gefährdet den ganzen Prozess.

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Hallo Chrismon-Team!
Trotz Corona gibt es weiterhin ein ganz großes und sehr strahlendes Problem. Richtig, es geht nach wie vor um den Atommüll, und wohin mit diesem radioaktiven Müll!
Weltweit soll es immer noch kein einziges Atommüll-Endlager geben, aber hier in Deutschland, da gibt man nicht auf, da geht die Suche nach dem Endlager weiter und weiter, und sie wird zu einer endlosen "Endlager-Such-Geschichte".
Die strahlenden Geister, die man rief, die strahlen endlos vor sich hin, vielleicht noch eine Million Jahre lang, vielleicht auch noch ein paar Jährchen länger Franz Josef Strauß (CSU) war der erste Atomminister der Bundesrepublik Deutschland, er wollte auch in Wackersdorf die erste Wiederaufarbeitsanlage (WAA) für abgebrannte Brennstäbe aus Kernreaktoren in Deutschland durchsetzten.
Franz Josef Strauß ist das große Vorbild für Dr. Markus Söder (Ministerpräsident in Bayern), beide waren/sind ganz große Befürworter der Atomenergie; aber wenn es um ein Endlager für abgebrannte Brennstäbe und sonstigen Müll aus Atomkraftanlagen geht, dann kann dieser strahlende Müll überall endgelagert werden, außer hier in Bayern.
Und noch eins: Ohne den Super-GAU von Fukoshima/Japan würden hier in Bayern alle Atomreaktoren mit voller Kraft weiter am Netz sein und Energie liefern.
Ihr Klaus P. Jaworek

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