Friedenstaube auf blauem Stoff
Thema Friedenskirche chrismon.de 2017
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Gemeinsam sind wir stark
Was die Kirche vom Friedensfest im sächsischen Ostritz lernen kann
Tim Wegner
10.11.2019

Es wird viel darüber geredet, wie der Rechtsextremismus bekämpft werden kann. Auch die Kirche ist gefordert. Die 120 EKD-Synodalen holten sich auf ihrer Tagung in Dresden am Sonntagabend Anregungen bei Marion Prange und Georg Salditt aus dem sächsischen Ostritz. Prange ist dort Bürgermeisterin, Salditt engagiert sich in der dortigen Friedensinitiative. Gemeinsam stellten sie mit vielen anderen Ostritzern 2018 und 2019 ein Friedensfest auf die Beine,  rechtsextremen Aufmärschen Paroli zu bieten. Auch der frühere Magdeburger Bischof Axel Noack und Stephan Dorgerloh, der frühere Kultusminister aus Sachsen-Anhalt, haben Ideen, was die Kirche tun könnte.

Tim Wegner

Claudia Keller

Claudia Keller ist Chefredakteurin von chrismon. Davor war sie viele Jahre Redakteurin beim "Tagesspiegel" in Berlin.

Einige Anregungen:   

Erstens: Der Mobilmachung von Rechts eine konsequente Erziehung zum Frieden entgegensetzen - ähnlich wie es die Kirche ab den 1980er Jahren in der DDR tat, als der Staat den Wehrkundeunterricht einführte

Zweitens: Gewalt in der Sprache ächten - auch in kirchlichen Publikationen und Reden.

Drittens: Zusammen mit anderen Akteuren breit gefächerte zivilgesellschaftliche Netzwerke gegen Rechts knüpfen. Die Ostritzer machen es vor, wie ganz unterschiedliche Nachbarn an einem Strang ziehen. Voraussetzung ist, dass alle die Komfortzone verlassen, entschlossen und mutig sind und den Rechtsextremismus als das begreifen, was er ist: die größte Bedrohung unserer liberalen Lebensweise, die es derzeit gibt.

Viertens: Nicht nur in einigen besonders bedrohten Orten solche Netzwerke auf die Beine stellen, sondern bundesweit langfristige und dauerhafte Strategien gegen Rechts entwickeln und stützen. Das erfordert Energie, Entschlossenheit und auch viel Geld.

Fünftens: Manchmal haben einfache Ideen große Wirkung. Die Ostritzer kaufen im örtlichen Penny den Neonazis das Bier für ihre Versammlung weg. Damit haben sie es bis in die New York Times geschafft.

Sechstens: Wenn es keine einfachen Lösungen gibt - was ja leider meistens der Fall ist - dafür eintreten, dass man mit komplizierten Gemengelagen zurecht kommt. Und nicht wie die Populisten auf pseudo-einfache Erklärungen verfallen. "Es nutzt nichts, den Tiger zu vertreiben, wenn ich dabei selbst zum Tiger werde." (Axel Noack)

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Siebtens: Eine Kommunikation starten, für die globale Beendigung des "freiheitlichen" Wettbewerbs, denn dieser Wettbewerb ist die Ursache aller Probleme unseres symptomatischen "Zusammenlebens".

Achtens: Eine weitere Kommunikation starten, für das globale Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, denn wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf, so daß die wettbewerbsbedingte Symptomatik in "Wer soll das bezahlen?" und "gesundem" Konkurrenzdenken keine konfusionierende Macht mehr hat, dann gibt es keine manipulativ-schwankenden "Werte" mehr, dann gibt es auch keine Krisen, Feindbilder und Kriege aufgrund der manipulativ-schwankenden "Werte" mehr, dann muss niemand mehr für etwas zahlen, was für alle / von allen organisiert und NICHT regiert wird, dann wird wirklich-wahrhaftige Vernunft zu zweifelsfrei-eindeutigem Verantwortungsbewusstsein "wie im Himmel all so auf Erden" fusioniert, wo Mensch schließlich wieder ganzheitlich im Sinne des ursprünglichen Geistes denkt und wirkt.

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