Eine Stadt in Quarantäne: "Asteroid City" von Wes Anderson besticht farblich und mit einem Riesen-Staraufgebot
Eine Stadt in Quarantäne: "Asteroid City" von Wes Anderson besticht farblich und mit einem Riesen-Staraufgebot
2022 Pop. 87 Productions LLC
Isoliert und inspiriert
13.06.2023

Asteroid City (USA 2023)

Wes Anderson entführt die Zuschauer in seinem neuen Film in ein Wüstenkaff im amerikanischen Südwesten zur Zeit der 1950er Jahre. In Asteroid City trifft eine illustre Gesellschaft aufeinander, um den Jahrestag eines Meteoriteneinschlags zu feiern. Der plötzliche Auftritt eines Aliens bringt den Ort in Aufruhr und das Militär verhängt auf unbestimmte Zeit eine Quarantäne, durch die alle Beteiligten im Ort festsitzen. Wie gewohnt bietet Anderson seinen unverwechselbaren Filmstil mit verspielter, pastellfarbener Ästhetik, skurrilen Figuren und einer riesigen Anzahl an Stars (u.a. Jason Schwartzman, Scarlett Johannson, Tom Hanks, Tilda Swinton). Emotionale Momente durch jugendliche Liebesszenen und einen um die Ehefrau trauernden Familienvater geben dem Film zudem die nötige Tiefe.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

»Asteroid City« (2023) – Kinostart: 15.6.23

Regie: Wes Anderson. Buch: Wes Anderson, Roman Coppola. Mit: Jason Schwartzman, Scarlett Johansson, Tom Hanks, Jeffrey Wright, Tilda Swinton. Länge: 104 Minuten. FSK: ab 12 Jahren

Divertimento – Ein Orchester für alle (Frankreich 2022)

Zahia und Fettouma leben als Töchter algerischer Einwanderer in einem abgehängten Stadtteil in Paris. Ihre Eltern haben ihnen Ehrgeiz und vor allem die Liebe zur klassischen Musik mit auf den Weg gegeben. Als die beiden tatsächlich an einer renommierten Pariser Musikschule zugelassen werden, um sich ihren Traum zu erfüllen, Dirigentin und Cellistin zu werden, schlagen ihnen Herablassung, Sexismus und Rassismus entgegen. Doch die beiden jungen Frauen lassen sich von den Widrigkeiten nicht ablenken und folgen mutig und selbstbewusst ihrer Leidenschaft. Regisseurin Marie-Castille Mention-Schaar ließ sich von einer wahren Geschichte inspirieren: Dank ihres Fokus‘ auf die beiden Hauptfiguren, verkörpert von den überragenden Schauspielerinnen Oulaya Amamra und Lina El Arabi, verliert sich die Aufsteiger-Geschichte nie im Kitsch.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Prokino

Regie: Marie-Castille Mention-Schaar. Buch: Clara Bourreau, Marie-Castille Mention Schaar. Mit: Oulaya Amamra, Lina El Arabi, Niels Arestrup, Zinedine Soualem. Länge: 110 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung

Die Geschichte einer Familie (Deutschland 2022)

Chrissi (Anna Maria Mühe) ist Stuntfrau. Kein Adrenalinkick ist ihr zu krass. Nach einem schweren Unfall kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück, zu ihrem verhärmten Alkoholiker-Vater (Michael Wittenborn), und wird mit den Folgen eins Ereignisses ihrer Vergangenheit konfrontiert, das einst ihre Familie auseinanderriss. Karsten Dahlems atmosphärisch dichtes Familiendrama konfrontiert seine Figuren Stück für Stück mit den Fragen nach Schuld, Verantwortung, Verdrängung und Schmerz. Verlassen kann er sich dabei auf sein herausragendes Ensemble, die seinem Film mit ihrem intensiven Spiel eine emotionale Gravität verleihen, welche beim Zuschauen zuweilen schmerzt.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Filmwelt Verleih

Regie und Buch: Karsten Dahlem. Mit: Anna Maria Mühe, Michael Wittenborn, Anton Spieker, Therese Hämer, Walid Al-Atiyat, Casper von Bülow. Länge: 83 Minuten. FSK: ab 12 Jahren

Tanja – Tagebuch einer Guerillera (Deutschland 2023)

Eine junge Frau aus den Niederlanden bricht nach Kolumbien auf und schließt sich den FARC-Rebellen an, um im Bürgerkrieg gegen die Regierung zu kämpfen. Warum tut sie das? Ist sie eine verblendete Europäerin auf der Suche nach Abenteuer? Eine Terroristin? Oder eine Freiheitskämpferin? Regisseur Marcel Mettelsiefen geht diesen Fragen nach, konfrontiert Tanja Niejmeijer, die sich heute vom bewaffneten Kampf distanziert, und möchte mehr über ihre Zeit im Dschungel herausfinden. Das gelingt ihm nicht in jedem Aspekt. Einige Fragen bleiben offen. Dennoch: ein sehenswertes Doku-Porträt über eine Aussteigerin der ganz anderen Art.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Mindjazz Pictures

Regie: Marcel Mettelsiefen. Mit: Tanja Nijmeijer. Länge: 84 Minuten. FSK: ab 12 Jahren

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.