Der Wolkenatlas (Deutschland, USA, Hongkong, Singapur 2012)
Mit der Verfilmung von David Mitchells Roman „Cloud Atlas“ wagte sich das Regietrio Tom Tykwer und die Wachowski-Geschwister an ein Mammutprojekt: In sechs Episoden werden Geschichten erzählt, die zusammen fast 500 Jahre umspannen und vom 19. Jahrhundert bis weit in die Zukunft reichen. Mal als Abenteuerfilm, mal als Politthriller oder Sci-Fi-Spektakel inszeniert, weisen sich die Handlungen durch wiederkehrende Motive als miteinander verbunden aus. Besonders die versammelten Darsteller, die für den Film in bis zu sechs, sich in Hautfarbe, Alter und Geschlecht unterscheidende Rollen schlüpfen, machen das visuell imponierende Filmerlebnis zu einer unbedingten Empfehlung.
Regie, Buch: Tom Tykwer, Andy und Lana Wachowski. Mit: Tom Hanks, Hugo Weaving, Halle Berry, Hugh Grant. L: 164 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.
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Stille Seelen (Russland 2010)
Beerdigungsriten, bei denen Scheiterhaufen zum Einsatz kommen, und Trauerrituale, bei denen zwei Männer in einem Auto sich ihr Intimleben beichten: der russische Regisseur Aleksei Fedorchenko bringt in seinem Film Realismus und Fiktion auf magische und zugleich melancholische Weise zusammen. Zu Bildern, die größtenteils zwei Männer auf der Fahrt durch ein regenverhangenes und nasses Nordrussland zeigen, erzählt er vom Volk der Merjaner, dessen heidnische Traditionen angeblich noch heute gepflegt werden. Obwohl die berichteten Bräuche frei erfunden sind, entsteht ein mystisch aufgeladener Film, der mit vertrackter Ironie von Verschinden und Trauer erzählt.
Regie: Aleksei Fedorchenko. Buch: Denis Osokin. Mit: Yuliya Aug, Igor Sergeyev, Viktor Sukhorukov, Yuriy Tsurilo. L: 77 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.
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Nemesis (Deutschland, Italien 2010)
Claire (Susanne Lothar) und Robert (Ulrich Mühe) sind am Ende ihrer Ehe angelangt: Sie erstickt ihn mit Kontrolle, er entzieht sich mit Heimlichkeiten und geht mit der Schwägerin fremd. Zu dieser von Liebe, Verzweiflung und Hass geprägten Situation kommt erschwerend der Mord an Claires Schwester Nina hinzu, die im Haus des Paares umgebracht wurde und deren Tod fortan wie ein Fluch auf der Beziehung der beiden lastet. Filmdebütantin Nicole Molesh inszeniert mit „Nemesis“ ein bedrückendes Kammerspiel, das ganz vom nervenaufreibend beklemmenden Spiel der verstorbenen Hauptdarsteller lebt.
Regie: Nicole Mosleh. Buch: Nicole Mosleh. Mit: Ulrich Mühe, Susanne Lothar, Janina Sachau, Gesine Cukrowski. L: 83 Minuten. FSK: k.A.
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Dredd (USA, Großbritannien, Indien 2012)
An der Ostküste eines futuristischen Amerikas liegt Endzeit-Megacity, eine gigantische Metropole, in der Gewalt die Straßen regiert. Einzig Gesetzeshüter wie Dredd und seine Partnerin Anderson können das Chaos in den Griff bekommen. Ihr nächster Auftrag führt sie in einen 200 Stockwerke hohen Wohnblock, in dem sie der Drogenproduzenten Ma-Ma das Handwerk legen müssen. Deren Erzeugnisse verändern das Bewusstsein der Stadtbewohner und treiben sie in die Abhängigkeit. Der zweite Leinwandauftritt des Endzeit-Cops Dredd erweist sich als actiongeladene 3D-Erfahrung mit spektakulären visuellen Effekten.
Regie: Pete Travis. Buch: Alex Garland. Mit: Karl Urban, Olivia Thirlby, Lena Headey, Wood Harris. L: 95 Minuten. FSK: 18.
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