Filmtipps der Woche
Priscilla, Der Junge und der Reiter
Auf Basis der Memoiren von Priscilla Presley inszeniert Sofia Coppola in ihrem Film eine Studie um Teenagerträume, Starkult und Ausbeutung: die Filmtipps der Woche vom 4. Januar 2024
Priscilla, Szenenfoto
Philippe Le Sourd/A24 Distribution, LLC
04.01.2024

Priscilla (USA/Italien 2023)

Elvis Presley ist ein Mythos. Über das Leben seiner Ehefrau Priscilla ist hingegen wenig bekannt. Basierend auf ihren Memoiren erzählt Sofia Coppola nun ihre Geschichte. 1959 lernen Elvis (Jacob Elordi) und Priscilla (Cailee Spaeny) sich auf einem deutschen Armeestützpunkt kennen und Elvis nimmt Priscilla mit zu seinem Anwesen in die USA. Was für Priscilla zunächst wie die Erfüllung eines Märchentraums ist, entwickelt sich für sie bald zu einer Art goldenen Käfig, aus dem sie sich erst nach und nach emanzipieren kann. Coppolas Porträt ist eine, stets ambivalent bleibende, düster-schillernde Studie um Mädchenträume, Starkult und Ausbeutung.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© MUBI

Regie und Buch: Sofia Coppola. Mit: Cailee Spaeny, Jacob Elordi, Ari Cohen, Dagmara Dominczyk, Raine Monroe Boland. Länge: 113 Minuten FSK: ab 12 Jahre

Der Junge und der Reiher (Japan 2023)

Nachdem seine Mutter bei einem Luftangriff im zweiten Weltkrieg umgekommen ist, verlässt der elfjährige Mahito zusammen mit seinem Vater Tokio und zieht in ein altes Herrenhaus auf dem Land. Nach und nach beginnt Mahito die neue Umgebung zu erforschen. Ein mysteriöser Graureiher wird zu seinem Begleiter und hilft ihm, die magischen Geheimnisse zu lüften, die die Landschaften verbergen. Der durch Filme wie "Chihiros Reise ins Zauberland" und "Das wandelnde Schloss" berühmt gewordene Anime-Regisseur Hayao Miyazaki hat mit bald 83 Jahren nun doch noch einmal einen neuen Film herausgebracht. Er entwirft darin abermals eine fantasievolle Welt und greift viele philosophische Fragen über das Leben und den Tod auf.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Wild Bunch

Regie und Buch: Hayao Miyazaki. Stimmen (OV): Soma Santoki, Masaki Suda, Takuya Kimura, Kô Shibasaki, Yoshino Kimura. Länge: 124 Minuten FSK: ab 12 Jahre

Next Goal Wins (USA 2023)

Der Fußballtrainer Thomas Rongen (Michael Fassbender), ein seiner Exfrau nachweinender Alkoholiker, fällt nach mehreren Ausfällen im USA-Profisport in Ungnade und wird nach Amerikanisch-Samoa versetzt. Dort spielt die vielleicht schlechteste Nationalmannschaft aller Zeiten, die in einem legendären Spiel 0:31 gegen Australien verlor. Ein einziges Tor erzielen, ist das bescheidene Ziel, das Rongen erreichen soll. Mit klassischen Motivationsmethoden kämpft er gegen die Disziplinlosigkeiten der Truppe und macht sich zugleich mit den regionalen Gepflogenheiten vertraut. Eine solide Komödie nach wahren Begebenheiten, die in ihren Erzählmustern allerdings vorhersehbar bleibt.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© 20th Century Studios

Regie: Taika Waititi. Buch: Iain Morris, Taika Waititi. Mit: Elisabeth Moss, Michael Fassbender, Kaimana, Will Arnett, Rhys Darby, Frankie Adams, Rachel House. Länge: 103 Minuten FSK: ohne Beschränkung

Im toten Winkel (Deutschland 2023)

Ein deutsches Fernsehteam arbeitet im Nordosten der Türkei an einer Dokumentation über einen vor langer Zeit verschwundenen Kurden und gerät ins Visier eines türkischen Geheimdienstes. Zu diesem gehört Zafer (Ahmet Varli), der an der Entführung eines Anwalts beteiligt ist und sich zunehmend verfolgt fühlt. Seine Paranoia wird noch verstärkt durch seine kleine Tochter, die von mysteriösen Mächten verfolgt zu sein scheint. Ayşe Polat entwirft einen faszinierenden Mix aus Polit- und Mystery-Thriller, Gesellschaftsdrama sowie medialer Meta-Reflexion. Hierfür arbeitet sie mit einer verschachtelten Erzählweise und zeigt immer wieder unterschiedliche Perspektiven und Blickwinkel auf die gleichen Szenerien. Auf subtile Weise schwingen dabei Konflikte und Traumata der türkischen Gesellschaft mit.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© missingFILMs

Regie und Buch: Ayşe Polat. Mit: Katja Bürkle, Ahmet Varli, Çağla Yurga, Aybi Era, Nihan Okutucu, Tudan Ürper. Länge: 117 Minuten FSK: ab 16 Jahre

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