Protestaktion gegen Diesel-PKW in Berlin (Archivbild)
epd-bild/Rolf Zoellner
Ungeachtet der Kritik vor allem aus der Industrie will die Deutsche Umwelthilfe weiter für saubere Luft in Städten klagen. Aktuell sind es mehr als 30 Verfahren, wie die Organisation auf ihrer Jahresbilanzkonferenz bekanntgab.
18.12.2018

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat der Bundesregierung Mutlosigkeit in der Umweltpolitik vorgeworfen. Die Regierung setze sich über selbst gesteckte Ziele hinweg und opfere den Umweltschutz zugunsten von Industrieinteressen, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner am Dienstag in Berlin. Dies gelte für den Klimaschutz ebenso wie für die Luftreinhaltung und den Naturschutz.

Die umweltpolitische Jahresbilanz falle 2018 erneut ernüchternd aus, erklärte Müller-Kraenner: "Die Umweltpolitik unter der neuen Bundesregierung befindet sich auf Talfahrt, während die Industrie weiter den Takt vorgibt." Die Umwelthilfe sehe deshalb die Zivilgesellschaft in der Pflicht, auf die Umsetzung gesetzlicher Normen auch im Umwelt- und Naturschutz zu drängen. Die Organisation kündigte weitere Klagen an.

Recht auf saubere Luft

Aktuell klagt die DUH nach eigenen Angaben in 34 Städten für saubere Luft. Der zum Schutz der Gesundheit erlassene Grenzwert der EU für das Dieselabgasgift Stickstoffdioxid (NO2) werde seit seiner Gültigkeit 2010 in vielen Orten noch immer nicht eingehalten, hieß es zur Begründung. Mit der Grundsatzentscheidung des Bundesverwaltungsgerichts vom 27. Februar 2018 stehe allen Bürgern spätestens ab 2019 in allen Orten ein Recht auf saubere Luft zu.

Dazu müsse der Grenzwert für das Dieselabgasgift NO2 im Jahresmittel in allen Städten eingehalten werden. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch warf der Regierung vor, sich im Panikmodus zu befinden und "in Anbiederung an die Dieselkonzerne" über geltende Gesetze und Gerichtsurteile hinwegzusetzen.

Industrielle Massentierhaltung

Im Mai hatte die Umwelthilfe zudem gegen die Bundesrepublik Klage eingereicht mit dem Ziel, das Recht auf sauberes Wasser durchzusetzen. "Unter allen 28 EU-Staaten weist Deutschland die zweithöchste Belastung des Grundwassers durch Nitrat auf", sagte Müller-Kraenner. Hauptursache des Nitrateintrags sei die industrielle Massentierhaltung.

Weiter sprach sich Müller-Kraenner für ein nationales Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Zielen für alle Sektoren aus. "Deutschland hängt bei seinen nationalen und internationalen Zielen weit hinterher, auf warme Worte auf der internationalen Bühne wie zuletzt beim Weltklimagipfel in Kattowitz folgen keine Taten", sagte er.

Klare gesetzliche Beschränkung

Zudem drücke die Bundesregierung auf EU-Ebene bei der Ausgestaltung der Richtlinien für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz auf die Bremse. In der Photovoltaik-Branche seien in den vergangenen Jahren mehr als 100.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Auch die Kohle-Kommission sei mit ihrem Fahrplan zum Kohleausstieg weiter im Verzug, kritisierte der DUH-Geschäftsführer.

Mit Blick auf den Klimaschutz an Gebäuden sagte die stellvertretende DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz: "Energieeffizienzmaßnahmen dürfen nicht länger zum Sündenbock für steigende Mieten und Preise gemacht und ausgebremst werden." Sozialverträglichkeit und Klimaschutz im Gebäudebereich könnten Hand in Hand gehen. Dafür sei aber unter anderem ein zeitgemäßes Mietrecht nötig, das die Kosten zwischen Eigentümern, Mietern und Staat gerecht verteilt, betonte Metz.

Die Bundesregierung müsse endlich ihre Blockadehaltung gegenüber der steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen aufgeben, anstatt mit Symbolmaßnahmen wie dem Baukindergeld zu reagieren. Weiter forderte die Umwelthilfe eine klare gesetzliche Beschränkung des Plastik- und Verpackungsmülls.

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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich finde Ihren Umgang mit dem Treiben der DUH etwas naiv und einseitig. Dass der DUH die Gemeinnützigkeit aberkannt werden soll, hat einen ernsten Hintergrund. Die DUH ist ein Abmahnverein, der sich zu Unrecht aus diversen Quellen Geld beschafft, um sich selber ein gutes Einkommen zu bescheren. Dabei werden u. a. Autohäuser in die Enge getrieben und Arbeitsplätze vernichtet. Das finanzielle Gebahren ist in der Presse ausführlich dargestellt worden. Das Dieselfahrverbot in HH hat zu keinen besseren Werten geführt. Die Umwege sind 3-4 mal länger als vorher und verlagern und verschärfen das Problem. Ministerpräsident Weil sagt zu Recht: "Die DH will keinen saubere Luft, die DUH will nur Fahrverbote."
Mit freundlichen Grüßen
Günter Schmidt

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