Zukunft in der Klimakrise
Heiße Zeiten
Mücken, Hitze, Unwetter: Die Erderwärmung wird unseren Alltag in Deutschland verändern
Illustration mit einer dystopischen Szenerie. Hitze, Wirbelstürme, Warnsysteme, Protektoren für die Menschen
Ab und zu denkt Adrian: Wie sieht mein Leben wohl in 30 Jahren aus?
Belicta Castelbarco / kombinatrotweiss.de
Tim Wegner
24.08.2023
7Min

Dresden, Ende August 2053. Es ist ziemlich leer im Mathekurs des zwölften Jahrgangs am Angela-­Merkel-Gymnasium. Adrian, 17, scrollt lustlos den Bildschirm herunter. Viele Jugendliche sind krank, auch die Lehrerin Frau Kautsky, Jahrgang 2023, 30 Jahre alt, musste heute zu Hause bleiben. Das West-Nil-Fieber verbreitet sich, es wird von Mücken übertragen. Und Dresden wurde von einer Mückenplage heimgesucht. Nun trocknen die ­Brutstätten der Mücken aus. Seit einer Woche brennt die Sonne ­wieder vom Himmel.

Tropennacht folgt auf Tropennacht, es kühlt nicht mehr auf unter 20 Grad ab. Zwar sind die Klassenzimmer klimatisiert. Trotzdem können sich viele der ­jungen Leute nicht konzentrieren. Ohne klimatisiertes Zuhause schlafen sie schlecht bei der Hitze. Einige wie Adrian ­machen sich Sorgen um ihre Großeltern. Nicht nur wegen des West-Nil-Fiebers, das bei einem von ­hundert älteren Patienten eine Hirnhautentzündung verursacht. Auch Zecken breiten sich aus, weil kaum mehr ein ­Winter richtig kalt ist. Sie übertragen Neuroborreliose. Bleibt sie lange unerkannt, kann sie chronisch verlaufen, löst Schmerzen aus, die an Rheuma erinnern. Die Zecken, die Mücken, dazu die Hitze. Niemand geht mehr gern raus. Manchmal gibt es noch kühlere Sommer, aber sie werden seltener. Dass der Sommer früher eine unbeschwerte Zeit war, auf die sich alle freuten, wissen junge Menschen wie Adrian vor allem aus Erzählungen.

Den 17-jährigen Adrian gibt es nicht. Aber vielleicht kommt im Jahr 2036 in Deutschland ein Junge zur Welt, der so heißt. Seine Eltern leben schon heute, sie sind noch Jugendliche oder junge Erwachsene. Wie genau der Klima­wandel in 30 Jahren unseren Alltag beeinflussen wird, müssen wir uns vorstellen. Aber wir können uns dabei auf Vorhersagen berufen, gefüttert mit wissenschaftlichen Daten. Das ist nicht so genau wie ein Wetterbericht, klar. Aber wir wissen ungefähr, was auf uns zukommt.

Tim Wegner

Nils Husmann

Nils Husmann hat drei Kinder im Alter von sieben bis dreizehn ­Jahren. Er hat Angst, in dreißig Jahren die Frage zu ­hören: "Ihr ­wusstet es, ­warum habt ihr nichts ­getan?"

Dass wir Menschen das Klima der Erde beeinflussen, wenn wir Kohle, Öl und Gas verbrennen, ist lange bekannt. Im Jahr 1979 schrieb die Nationale Akademie der Wissenschaften der Vereinigten Staaten: "Steigt der Kohlendioxidausstoß weiter an, sieht die Studiengruppe keinen Grund, an Klimaveränderungen zu zweifeln." Bereits die ersten Computermodelle in den 80er und 90er Jahren sagten die menschengemachte Erderwärmung ziemlich exakt voraus. Die Modelle sind seitdem komplexer geworden, Tausende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tragen ihre Ergebnisse in den Weltklimaberichten zusammen. Es sieht nicht gut aus. Die Folgen spüren wir bereits. Und in 30 Jahren? In der Welt von Adrian wird es nicht nur heißer.

Die Schule ist aus. Auf dem Smartphone von ­Adrian erscheint eine Wetterwarnung: Ein Gewitter nähert sich der Stadt. Der Wind kommt aus unterschiedlichen ­Richtungen, die Luft ist feuchtheiß und energiegeladen. Zutaten für einen Tornado, wenn es dumm läuft. Starker Regen und schwere Gewitter sind häufiger geworden. Es regnet im Sommer seltener als früher, oft herrscht ­wochenlang Dürre. Aber wenn es regnet, kann es heftig werden: Je heißer es ist, desto mehr Wasserdampf kann die Luft vorher aufnehmen.

Adrian ist genervt, denn eigentlich wollte er noch mit zu Jennifer. Seine Freundin ist in derselben Klasse, sie geht neben ihm nach draußen. "Keller und Unterführungen meiden, jaja", sagt sie, als auch sie die Nachrichten checkt. Adrians Mutter ruft an. "Komm bitte sofort nach Hause!" – "Ich weiß, das Gewitter!", sagt Adrian. "Nein, es ist wegen Oma, es geht ihr nicht gut!" Als Adrian zu Hause ankommt, steht der Notarzt vor dem Haus. Seine Oma muss ins Krankenhaus, es ist die Hitze. In den vergangenen Tagen hatte das Thermometer über 38 Grad angezeigt. Adrians Oma musste sich immer wieder hinlegen. Sie trank zu wenig, war dehydriert. Als ihre Tochter mittags nach ihr sah, starrte sie nur noch an die Decke.

So schön war es früher: Der Klimawandel trifft auch Urlaubsregionen

Treibhausgase bleiben lange in der Atmosphäre, manche Folgen sind deswegen jetzt schon deutlich spürbar – und für die Zukunft berechenbar. Das Unternehmen SCIARA bietet Klimasimulationen an. Gründer Daniel Tamberg kann zeigen, wie sich das Klima entwickelt, dafür arbeitet er mit dem Potsdam-Institut für Klima­folgenforschung zusammen. "In Potsdam werden im Juni 2053 Tage mit über 35 Grad die Normalität sein, nicht die Ausnahme", sagt Tamberg.
Um die Jahrtausendwende gab es in Deutschland 12 bis 13 Hitzewellentage im Jahr, das sind heiße Tage mit über 30 Grad. Mitte des Jahrhunderts könnten es fast 20 sein. Die Folge: deutlich mehr Hitzetote als heute. Schon in ­früheren Hitzewellen starben viele Menschen, 2022 waren es in Deutschland 4500 Menschen.

Seinen Opa hatte Adrian nie kennengelernt, er starb vor seiner Geburt bei einem Unfall. Seine Oma ist ­deshalb umso wichtiger für ihn. Adrian will sich mit einem Video im Internet zerstreuen, aber auch dort werden ihm wieder Klimathemen vorgeschlagen: In Schleswig-­Holstein müssen sie die Deiche erhöhen. Dabei hatten sie die vor 30 Jahren einen halben Meter höher geplant, als es das damals pessimistischste Szenario erfordert hätte. Schon das hatte Millionen gekostet. Nun reicht der Schutz nicht mehr. Weil sich das Wasser in den Meeren weiter erwärmt hat, dehnt es sich aus. Dazu kommt das Schmelzwasser aus Grönland und der Antarktis. Die Nordsee ist in den vergangenen 50 ­Jahren um mehr als einen Meter angestiegen. In Norddeutschland fordern Politiker nun den bundesweiten Klima-Soli, um die Küsten zu schützen.

Adrians Vater schimpft darüber. "Was sollen wir ­zahlen, wenn die Fischköppe kein Geld haben?" Überhaupt gibt es viel Streit. Adrian redet mit ihm nicht mehr über Politik. Sein Vater regt sich über alles Mögliche auf. Über die Flüchtlinge aus Indien oder Ägypten. Menschen aufnehmen, die vor Hitze und Trockenheit aus Spanien oder Portugal fliehen? Ja, zur Not. Aber Nichteuropäer? Adrians Vater unterstützt die Rechtspopulisten, die sich für den Zaun ein­setzen, der an der deutschen Südgrenze gebaut wird.

Die Demokratie ist unter Druck. Von rechts. Aber auch von verzweifelten Menschen, die alle politischen ­Entscheidungen der Künstlichen Intelligenz überlassen möchten. Die Bürgerinnen und Bürger sollen nur noch über die Ziele abstimmen dürfen. KI-Systeme errechnen dann die besten Maßnahmen. Kühler! Darauf konnten sich alle einigen. Günstigeres Essen? Da wird es schon schwieriger. Viele Menschen verlangen nach noch mehr Pappel- und Weideplantagen. Die wachsen schnell und binden viel Kohlendioxid (CO2). Aber sie konkurrieren mit der Anbaufläche für Getreide und Hülsenfrüchte - und mit Weideland. Viele Nahrungsmittel sind wegen einiger Missernten in Europa eh schon deutlich teurer geworden.

Wie sieht mein Leben wohl in 30 Jahren aus?

Wenn er mit Jennifer doch nur mal rauskönnte, weg von allem! Die Oma hat Adrian früher häufiger Fotos gezeigt von ihren ­Reisen. Unglaublich, wo die Großeltern überall waren: Im Winter fuhren sie Ski. In Deutschland geht das seit dem Kunstschneeverbot nur noch in der ­Nähe der Zugspitze, wenn überhaupt.

Im Sommer waren seine Großeltern oft Wandern in den Alpen. Aber das traut Adrian sich nicht, Felsstürze passieren immer häufiger, seit selbst der Permafrost auf den höchsten Gipfeln taut. Städtereisen nach Barcelona, wie seine Mutter sie unternommen hatte, kann man im Sommer eh vergessen. Zu heiß. Schon in Dresden ist es ja kaum auszuhalten. Es gibt kein Entkommen. Ab und zu denkt Adrian: Wie sieht mein Leben wohl in 30 Jahren aus?

In Paris einigte sich die Weltgemeinschaft 2015 darauf, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Das Problem: Das Klima hat sich bis zum Jahr 2023 bereits um 1,2 Grad erwärmt. Das 1,5-Grad-Ziel ist heute, im Sommer 2023, kaum mehr erreichbar, das 2-Grad-Ziel aber schon. Die Zahlen sind nicht zufällig gewählt. Je höher die Erwärmung, desto wahrscheinlicher werden Kipppunkte erreicht: zum Beispiel wenn in den nördlichen Weltregionen die Permafrost­böden auftauen, in denen Treibhausgase gebunden sind, die dann in die Atmosphäre gelangen. Und wenn die Polkappen eisfrei sind, kann das Eis kein Sonnenlicht mehr reflektieren. Auch dann wird es noch wärmer. Wenn die Weltgemeinschaft die Er­wärmung wenigstens auf zwei Grad begrenzen will, bleiben nur noch wenige Jahre, um die Emissionen zu reduzieren.

Wie die Wissenschaft das Klima der Zukunft ­vorhersagt

Dass es bis 2050 wärmer wird, ist nicht mehr zu ändern. Auch extreme Wetterereignisse wie Dürren und Starkregen werden uns häufiger treffen. Die Klimagase, die diese Entwicklung auslösen, sind schon in der Atmosphäre und bauen sich nur langsam ab. Für die Zeit danach gibt es in der Wissenschaft aber verschiedene Szenarien – abhängig von den Emissionen, die wir in den kommenden Jahren einsparen. Wie es in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts weitergeht, wenn Adrian ein junger Mann sein wird und vielleicht selbst Kinder bekommt – das liegt also an uns. Und an den Entscheidungen, die die Politik trifft. Ganz wichtig ist der schnelle Umstieg auf erneuerbare Energien, die immer kostengünstiger werden - und der Verzicht auf Kohle, Öl und Gas, die teurer werden.

Das Sonnenlicht erwärmt die Erdoberfläche. Die Wärme strahlt zurück ins Weltall. Wasserdampf und Treibhausgase – darunter Kohlendioxid (CO2) – halten einen Teil der Wärme zurück. Das ist der ­natürliche Treibhauseffekt. Erhöht sich der Anteil an Kohlendioxid in der Atmosphäre, wird es wärmer.

Mit Klimamodellen lässt sich berechnen, wie stark die Temperaturen ansteigen – je nachdem, wie viel Kohlendioxid und andere Treibhausgase noch frei­gesetzt werden. Das nennt man Szenarien. Deshalb kennen wir das Budget, das wir noch ausstoßen ­dürfen, um das Pariser Klimaschutzziel zu erreichen.
Klimamodelle teilen die Oberfläche der Erde in ­Raster ein, mit Informationen über die Oberfläche. So lässt sich vorhersagen, wie sich die Erwärmung auf bestimmte Regionen der Erde und in Deutschland auswirkt.

Infobox

Wie die Wissenschaft das Klima der Zukunft ­vorhersagt

Das Sonnenlicht erwärmt die Erdoberfläche. Die Wärme strahlt zurück ins Weltall. Wasserdampf und Treibhausgase – darunter Kohlendioxid (CO2) – halten einen Teil der Wärme zurück. Das ist der ­natürliche Treibhauseffekt. Erhöht sich der Anteil an Kohlendioxid in der Atmosphäre, wird es wärmer.
Mit Klimamodellen lässt sich berechnen, wie stark die Temperaturen ansteigen – je nachdem, wie viel Kohlendioxid und andere Treibhausgase noch frei­gesetzt werden. Das nennt man Szenarien. Deshalb kennen wir das Budget, das wir noch ausstoßen ­dürfen, um das Pariser Klimaschutzziel zu erreichen.
Klimamodelle teilen die Oberfläche der Erde in ­Raster ein, mit Informationen über die Oberfläche. So lässt sich vorhersagen, wie sich die Erwärmung auf bestimmte Regionen der Erde und in Deutschland auswirkt.

Produktinfo

Buchtipp zum Thema: "Deutschland 2050: Wie der Klima­wandel ­unser Leben ­verändern wird" von Toralf Staud und Nick Reimer

Leseempfehlung
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Diese Geschichte ist sehr "blauäugig" erzählt, immernoch im ignorant-arroganten Stile des wettbewerbsbedingten Wohlstands-/Gewohnheitsmenschen auf Schuld- und Sündenbocksuche, denn die Zukunft wird noch sehr viel schwieriger werden, wenn wir jetzt nicht, vor allem wegen der kriegerischen Aktionen, konsequent den kompromisslosen Umbau des globalen Zusammenlebens hin zum Gemeinschaftseigentum OHNE ... kommunizieren und somit mit wirklich-wahrhaftiger Vernunft und Verantwortungsbewusstsein befriedend vorantreiben, die Profitler und "Verantwortungsträger" werden es sicher nicht tun, denn sie sind die Spitzen unserer gleichermaßen unverarbeiteten und systemrational-gepflegten Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem "Individualbewusstsein"!!!

Also was vorschlagen? Dem "Schöpfer" ein Schnippchen schlagen, alle ausrotten und hoffen, dass ein "Idealpärchen" übrig bleibt, mit dem man dann ganz von vorne beginnen kann. Aber bitte äußerste Vorsicht bei der Gen-Auswahl! Nicht dass dann später ein "Schwarzes Ideal-Schaf" dazwischen ist, dass dann beim kompromisslosen Um- bzw. Neubau der Gesellschaft alles besser weis.

Wie bitte?
Die Ausrottung, in der "Gnade Gottes" (also dem absoluten Tod), wird durch die Schöpfung geschehen, wenn Mensch (also wir alle als ganzheitliches Wesen) nicht endlich anfängt ebenbildlich zusammen zu leben!

Antwort auf von Horst O. (nicht registriert)

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SO BITTE!

Zitat: "Wie bitte? Die Ausrottung, in der 'Gnade Gottes' (also dem absoluten Tod), wird durch die Schöpfung geschehen," ---AW: Die Ausrottung also als Gnade Gottes! Die Schöpfung demnach umdrehen---. Zitat: "..wenn Mensch (also wir alle als ganzheitliches Wesen) ---AW: Gibt es auch ein 'unganzheitliches'?--- nicht endlich anfängt ebenbildlich zusammen zu leben!" Zitat Ende. ---AW : ebenbildlich als alle gleich oder als alle göttlich? --- Bitte um Vorschläge zur Realisierung.

Antwort auf von Olexio (nicht registriert)

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@Olexio
Was sollte ein 'unganzheitliches' sein???

Wenn Gott Vernunft ist, dann ist göttlich/gottgefällig vernünftig, bzw. das Ebenbild sollte göttlich/gottgefällig vernünftig sein, nachdem Mensch die Vernunftbegabung verstanden und als zweifelsfrei-eindeutige Gemeinschaft wirklich-wahrhaftig fusioniert hat!?

Das habe ich doch Sie gefragt!
Wer sagt denn, das Gott Vernunft ist? "IHN" mit solchen menschlichen Begriffen zu messen, bedeutet doch letztlich, das wir uns auf die gleiche Stufe stellen. Vermessen! Auch das "Ebenbild" gehört in die gleiche Kategorie der Anmassung. Demut und die Einsicht, dass nicht jeder von uns sein eigener Gott sein kann, ist vermutlich auch den "Gladiatoren" im Vatikan und in der EKD fremd. Wie kämen die sonst darauf, dass wir sein Ebenbild sind. Allerdings leider mit Apfel, Schlange und Eva. Konfu-z/s-ius für immer.

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Gute Frage schlechter Beigeschmack. Alle Probleme an das Klima zu binden, vernebelt. Was wäre, wenn es das "Klima" nicht gäbe? In 30 Jahren sind uns 9 Milliarden sicher. Incl. weiterer Mega-Zentren und -Städte. Zurück aufs Land ist Illusion. Können wir und die mit dem gleichen Standard wie bisher rechnen? Seit über 50 Jahren wird uns vorgerechnet, dass "bald" die Ressourcen zur Neige gehen. Bisher hat es immer noch gelangt, wenn auch Wasser, Öl, GAS, Erze und Kies weniger werden und gleichzeitig der Energiebedarf steigt. Alle 40-150 (?) Jahre müssen alle Brücken, Strassen, Häuser und Versorgungsleitungen, die weltweite Infrastruktur, alle Haushaltsartikel und die Kleidung erneuert werden. Zuzüglich der ständigen Lebensmittel. Alle bisher notwendigen Rohstoffe sind verbraucht bzw. vernichtet. Wann wird dieser Mangel zu Verteilungskämpfen führen? Welche Werte und Gesellschaftsformen können dieses Problem verwalten? Ein einzener Staat wird das wohl kaum alleine für sich können. Der Verbrauch ist eine Frage unserer Zahl und unserer Vergangenheit. Das Klima dramatisiert das Problem. Die Temperaturextreme werden zudem Arbeits- und Lebensbedingungen unerträglich werden lassen und die Produktivität reduzieren. Es gibt hierfür Roman- und Science-Fiction-Schreiber. Aber was sagen Politik und Religionen dazu? Viel Zeit haben wir nicht und das Köln-Prinzip (es ist schon immer alles gut gegangen!) kann keine neue Mathematik erfinden.

Antwort auf von Ockenga (nicht registriert)

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"Alle 40-150 (?) Jahre müssen alle Brücken, Strassen, Häuser und Versorgungsleitungen, die weltweite Infrastruktur, alle Haushaltsartikel und die Kleidung erneuert werden." Und bevor die Socken erneuert werden müssen, sollte man sie waschen. Und zwar nicht erst alle 40 - 150 Jahre, sondern vielleicht alle 5 bis 15 Tage. Und das bei 9 Milliarden Sockenträgern, also 18 Milliarden Socken.

"Aber was sagen Politik und Religionen dazu?" Die Christen beten das Vaterunser. "Wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. Darum sollt ihr so beten:...."

Noch Fragen? Sei es zum Waschmittelverbrauch, zum Vaterunser oder was auch immer? Waschmittel für Neugierige?

Fritz Kurz

Sich darüber zu mokieren, dass ein permanenter Erneuerungsbedarf besteht, weshalb auch die Ressourcen noch endlicher sind, NA JA!! Das Problem dann noch mit (seinen?) Socken zu beantworten, auch möglich.
NA J A !

Es geht noch dramatischer. Heute im TV Bericht über Bangladesch und wie schlimm das Land unter unseren Klimasünden unverschuldet leidet. Als das Land nach dem Bürgerkrieg gegen Pakistan 1971unabhängig wurde, hatte es 25 Mio. Einwohner. Damals schon die UNO: Das Land wird immer auf Hilfe angewiesen sein. Es ist für die Besiedlung ungeeignet, da zum grossen Teil sumpfiges Deltagebiet mit permanenter Überschwemmungsgefahr. Und jetzt ? Jetzt sind es 172 Millionen mit der am schnellsten wachsenden Megacity Dhaka mit 6 Mio. Wegen den Klimafolgen rechnet man absehbar mit 10 Mio. Jetzt schon über 1100 Einwohner pro QKM!. Wir haben 280 und glauben, dicht besiedelt zu sein. Indien hat 430, Holland 420,  Japan 330, Ruanda 504. Auch ohne jedes "Klima" würde dem Land der permanente Kollaps drohen. Diese "Schuld" müssen wir nicht annehmen. Lesen Sie Statistiken, sehen Sie die Weltkarte, und Sie werden noch eine ganze Reihe von anderen Hotspots finden, die sowohl vom Klima als auch von der eigenen Zahl erdrückt werden. Unabhängig von den Klimasünden ist es unsere Zahl, die  uns den Kragen zuschnürt. Alle Verantwortlichen wissen das, niemand sagt was und wir machen unermüdlich in Weltverbesserung

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In 30 Jahren Heisse Zeiten. Die globalen Werte dieses Jahres sind unerbittlich. Ebenso die sich stetig steigernden Wiederholungen. Noch vor wenigen Jahren im Oktober der erste Schnee. Jetzt die Heizung erst an 5.10. wieder angestellt. Am 6.+7. nicht notwendig. Wollen wir 2053 so leben wie bisher, werden die Klimaanlagen einen grossen Teil der Energie beanspruchen. Reisen oder Freizeit bei bald 40 Grad ist auch nicht erholsam. Es sei denn, ein Meteorit stellt alles auf den Kopf. Möchte auch niemand.  Alternative:  Alle unter die Erde und es sich per Wärmetauscher-Energie wohnlich machen. Für einzelne Reiche zwar machbar, aber was haben die davon, alleine zu sein!  Mars und Mond sind noch viel unbequemer. Also auch Unsinn. Dick und fett werden, damit man Vorräte hat oder Asket sein, um rechtzeitig zu lernen, mit wenig auszukommen? Auch Unsinn, weil damit das Problem nicht gelöst ist. Was sicher kommen wird, ist der Ruf nach göttlichem Beistand. Die hierfür Zuständigen werden dann zum gläubigen Offenbarungseid gebeten. Hierfür wird aber die Verantwortung in Form eines "Offener Brief" (nicht an Scholz, sondern an die höhere Instanz) abgelehnt. Noch so eine Blamage, und der Glaube an den wohlwollenden Anhang der EKD ist endgültig erledigt. Wie werden wir 2053 leben? Vermutlich nur noch teilweise. Es sei denn, alles ist nur ein globaler verschwörerischer Irrtum. Zu schön um wahr zu sein

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