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Das Kruzifix-Urteil in Italien: Ein Kommentar
Das Kruzifix ist keine Indoktrination – es ist ein Zeichen der Versöhnung
23.03.2011

Die Italiener dürfen ihre Kruzifixe in den Klassenzimmern hängen lassen. Das entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in seinem Urteil am 18. März. In seinem ersten Urteil, 2009, hatte sich der Gerichtshof angemaßt, fast wie ein Polizist, einheitlich die Kruzifixe in Klassenzimmern von 47 kulturell sehr unterschiedlichen Ländern zu verbieten. Nun revidierte die Große Kammer des Gerichts diese Entscheidung: Ob Kruzifixe in Klassenzimmern hängen, darf jedes Land selbst verfügen.

Geklagt hatte eine aus Finnland stammende Italienerin. Sie empfand es als unzumutbar, dass ihre beiden Söhne unter dem Kreuz lernen mussten. Italien war entsetzt. Wie kann sich eine Atheistin von einem Kreuz, an das sie nicht glaubt, angegriffen fühlen? Das fragte sich wohl auch der Europäische Gerichtshof – er sah in dem an der Wand hängenden Kruzifix keine Indok-trination. Das Kreuz sei lediglich ein „passives Symbol“. Stellt sich die Frage, ob das Kreuz mit der gerichtlich festgestellten Passivität auch einen Teil seiner christlichen Identität verloren hat. Steht es nun auf einer Ebene mit Symbolen kulturellen Ausdrucks wie italienischer Pizza und deutschem Bier? Sicherlich nicht. Für Christen ist es das Zeichen der Versöhnung mit Gott. Das wird es bleiben, weiter auch in Klassenzimmern. 

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Zitat aus dem Artikel: "Wie kann sich eine Atheistin von einem Kreuz, an das sie nicht glaubt, angegriffen fühlen?" Ach so, die Christen glauben im Gegensatz zur Atheistin ans Kreuz! Interessant, ich dachte immer, die Christen würden an Gott glauben. Man lernt halt nie aus. Zitat: "Steht es nun auf einer Ebene mit Symbolen kulturellen Ausdrucks wie italienischer Pizza und deutschem Bier? Sicherlich nicht." Keine Sorge, das Kreuz steht bestimmt nicht auf einer Ebene mit Bier. Sollte jemand eine Flasche Bier an die Wand nageln - als harmloses passives Symbol, versteht sich - würden die meisten Lehrer das Bier trotzdem abhängen und dafür keinen Ärger mit der Schulleitung bekommen. Selbst die engagiertesten Bierliebhaber unter den Schülereltern würden nicht gegen den Lehrer loswüten. Ganz anders als beim Kreuz.
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Dem Schreiber kann geholfen werden. An "Gott" glauben Juden, Christen und Moslems. In unserem Kulturkreis sind es -noch- überwiegend Christen, das das Kreuz ausdrücken soll. Von Atheisten und andersgläbigen kann das ignoriert werden, wie z.B. das Gipfelkreuz auf den Berggipfeln oder das ROTE KREUZ..
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Gast (nicht überprüft) schrieb am 5. April 2011 um 17:06: "In unserem Kulturkreis sind es -noch- überwiegend Christen, das das Kreuz ausdrücken soll." Sie drücken erfreulich klar eine der drei Funktionen aus, die das öffentliche Anbringen von bemannten und unbemannten Kruzifixen hat. Das Kreuz stellt eine optische Reviermarkierung dar. Deutschland und insbesondere seine Schulen sind Christenland! Die beiden anderen Funktionen sind Geßlerhut und Fetisch. Dem Kreuz an der Wand ist von jedermann mit Achtung zu begegnen und das Kreuz am Ackerrand soll vor dem Kartoffelkäfer und sonstigen Unbilden schützen. Zitat: "Von Atheisten und andersgläbigen kann das ignoriert werden, wie z.B. das Gipfelkreuz auf den Berggipfeln" Hier irren Sie. Auch das Gipfelkreuz besitzt nicht nur zufällig Kreuzesform, sondern wird anständigerweise eingeweiht mit zugehöriger Bergmesse. Die Alpen sind mehrheitlich katholisch!

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