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Will man an Tagen, an denen Terroranschläge in Wien und Nizza in den Hauptnachrichten kommen, auch noch eine fiktive Serie über den "Islamischen Staat" gucken? Ja, ich habe alle Folgen von "Kalifat" am Stück geschaut. Weil ich so viel gelernt habe – ich wusste vorher nicht, dass Schweden ein wichtiges Anwerbeland für junge Kämpfer:innen ist. Und ich habe verstanden, wie in liberalen, scheinbar top integrierten Familien plötzlich eine Tochter, statt zu ihrem Fußballtraining zu gehen, heimlich einem Sozialarbeiter nachläuft, der sie für den IS anwirbt.
Ursula Ott
Die Story: Pervin, eine junge Mutter, die sich in einen IS-Kämpfer verliebt hat, bekommt in Raqqa das Grauen von Bombenanschlägen und brutalen Köpfungen mit. Sie will zurück nach Schweden und gerät an eine überehrgeizige schwedische Polizistin, die verspricht, sie zurückzuholen – aber nur wenn Pervin unter höchster Lebensgefahr ihren IS-Ehemann ausspioniert.
Sehr gut getroffen ist die Rolle dieses Gatten – kein eiskalter Kämpfer, sondern ein zitternder, überforderter Feigling. Spannend bis zum Schluss.
"Kalifat"
8 Folgen
Produktion: Schweden, 2020
Drehbuch: Wilhelm Behrman, Niklas Rockström
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