Barbie
Barbie
Courtesy Warner Bros. Pictures
Matriarchat in Pink und Glitzer
20.07.2023

Barbie (USA/Großbritannien 2023)

Polarisierend und weltberühmt: Barbie. Für die einen Hassobjekt, für die anderen feministisches Vorbild. Entsprechend gespannt war man, was Regisseurin Greta Gerwig aus dem ersten Realfilm über die Puppe machen würde. Recht rasch bricht sie mit den Erwartungshaltungen und inszeniert das Barbieland als pink glitzernde Traumwelt, wo Frauen das Sagen und Männer nichts zu melden haben. Dann aber stellt Stereotyp-Barbie (Margot Robbie) Veränderungen an sich fest und muss mit Ken (Ryan Gosling) im Schlepptau in die reale Welt, um das Mädchen zu finden, das mit ihr spielt. Dabei kommt es zum Clash mit der patriarchalen und sexistischen Männerwelt sowie zu einer wilden Verfolgungsjagd mit der Chefetage des Mattel-Konzerns. Am Ende verstrickt sich Gerwig in etwas zu vielen Handlungssträngen und verschenkt die Chance auf einen echten feministischen Paukenschlag. Was bleibt ist aber ein durchweg unterhaltsamer pink-glitzernder Knallbonbon mit vielen originellen Ideen und Anspielungen.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Warner Bros. Pictures

Regie: Greta Gerwig. Buch: Greta Gerwig, Noah Baumbach. Mit: Margot Robbie, Ryan Gosling, Ariana Greenblatt, Will Ferrell, Helen Mirren. Länge: 114 Minuten. FSK: ab 6. FBW: keine Angabe. (epd)

Oppenheimer (Großbritannien/USA 2023)

Christopher Nolan (Inception, Tenet) nimmt sich für seinen neuen Film der Biografie von J. Robert Oppenheimer an, dem "Vater der Atombombe". Inspiriert durch die Oppenheimer-Biografie "American Prometheus: The Triumph and Tragedy of J. Robert Oppenheimer" von Kai Bird und Martin J. Sherwin erzählt Nolan, wie der von der Quantenphysik faszinierte Wissenschaftler Oppenheimer (Cillian Murphy) vom amerikanischen Militär engagiert wird, um während des Zweiten Weltkriegs als Leiter des "Manhattan-Projekts" den Bau der Atombombe voranzutreiben, ehe es die Nazis schaffen. Was als Wettlauf gegen die Zeit beginnt, wird schon bald zur politischen Gewissensfrage, als schließlich nicht Nazi-Deutschland, sondern Japan das Ziel ist und das Ende des Zweiten Weltkriegs das Wettrüsten mit der Sowjetunion einläutet. In hochauflösenden Bildern zeigt Nolan Faszination und Schrecken der Bombe sowie der zugrundeliegenden Wissenschaft. Darüber hinaus entwirft er das Porträt eines zwiegespaltenen Mannes, der nach und nach die gewaltigen Konsequenzen seines Werks erkennen muss. Die damit einhergehenden ethischen Fragen werden diskutiert, auch wenn der Film sich am Ende etwas zu sehr in den politischen Ränkespielen verliert, in die Robert Oppenheimer nach Ende des Krieges verwickelt ist.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Universal Pictures

Regie und Buch: Christopher Nolan. Mit: Cillian Murphy, Robert Downey Jr., Matt Damon, Emily Blunt, Florence Pugh, Rami Malek. Länge: 180 Minuten. FSK: ab 12. FBW: keine Angabe. (epd)

Gehen und Bleiben (Deutschland 2023)

Über sechzig Dokumentarfilme hat Volker Koepp bereits gemacht. Nun widmet er sich dem Schriftsteller Uwe Johnson (1934-1984), auf dessen Texte Koepp durch Zufall stieß. Immer wieder drehen sich die Motive darin um das Gehen und Bleiben sowie die deutsche Geschichte. Koepp nimmt dies zum Anlass für eine Reise durch den Nordosten Deutschlands und zeigt Menschen, Landschaften und Heimatgefühle. Zeitlos schön und gleichzeitig auf bittere Weise aktuell.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Salzgeber

Regie: Volker Koepp. Buch: Barbara Frankenstein. Mit: Peter Kurth, Hanna Lehmbäcker, Heinz Lehmbäcker, Hans-Jürgen Syberberg, Judith Zander. Länge: 178 Minuten. FSK: ohne Beschränkung. FBW: keine Angabe. (epd)

Running Against the Wind (Deutschland/Äthiopien 2019)

Abdi (Ferhane Beker, später Ashenafi Nigusu) und Solomon (Alamudin Abduselam, später Mikiyas Wolde) wachsen zusammen in einem abgelegenen Dorf in Äthiopien auf. Irgendwann trennen sich die Wege, weil beide auf unterschiedliche Wege ihre Träume verwirklichen wollen. Während es Abdi gelingt, scheitert Solomon und wird Mitglied einer Diebesbande. Ihre Wiederbegegnung gibt den Lebenswegen schließlich eine neue Richtung. Das Erstlingswerk von Jan Philipp Weyl war der äthiopische Beitrag für den Oscar als bester fremdsprachiger Film und besticht vor allem durch die Eindrücke eines Landes zwischen Aufbruch und Krise.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© W-film

Regie: Jan Philipp Weyl. Buch: Jan Philipp Weyl, Michael Wogh. Mit: Ashenafi Nigusu, Mikiyas Wolde, Joseph Reta Belay, Ferhane Beker. Länge: 116 Minuten. FSK: ab 12. FBW: kein Angabe. (epd)

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