Wie geht das mit dem richtigen Leben? Daniela Krien stellt diese schwer zu beantwortende Frage in ihrem zweiten Roman "Die Liebe im Ernstfall". Und sie tut das mit beeindruckender Klarheit am Beispiel von fünf Frauen. Paula ist Buchhändlerin, Judith Ärztin, Brida Schriftstellerin, Malika Musiklehrerin, Jorinde Schauspielerin – und trotz dieser vermeintlich guten Verankerung im bürgerlichen Leben scheint keine von ihnen auf Dauer in dieser Gesellschaft einen festen Platz, scheint keine von ihnen ein beständiges Liebes- und Familienglück zu finden. Wie diese Frauen sich behaupten, wie sie Beziehungen eingehen und aufgeben, wie sie mit ihren Kindern leben – davon erzählt Daniela Krien in einem klugen, einfühlsamen Buch, das mal melancholische und mal heitere Töne anschlägt.
Auch die Österreicherin Doris Knecht schildert Menschen, die danach suchen, wo sie zu Hause sind, geografisch und seelisch – und manchmal an dieser Suche fast verzweifeln. Georg und Heidi zum Beispiel waren vor langer Zeit ein Paar, doch an Gemeinsamem ist ihnen nur ihre psychisch angeschlagene Tochter Lotte geblieben. Als diese plötzlich in Vietnam untertaucht, machen sich ihre Eltern dorthin auf, um ihr Kind vor dem Schlimmsten zu bewahren. Ein Roman, der von der Liebe in all ihren Variationen und von den Lebensfallen erzählt, die wir uns selbst stellen – und davon, was es heißt, das Richtige im richtigen Moment zu tun.
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Daniela Krien: Die Liebe im Ernstfall. Diogenes. 288 Seiten, 22 Euro
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Doris Knecht: weg. Rowohlt Berlin. 301 Seiten, 22 Euro
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