In Europa ist sie kaum bekannt, in einigen Ländern Südamerikas hat sie das Ausmaß einer Volksseuche: Chagas, eine schleichende Infektionskrankheit, übertragen durch in dieser Region lebende Insekten. Ihr Verlauf ähnelt dem von Krebserkrankungen: Bemerkt wird sie oft erst, wenn es schon zu spät ist. In Bolivien ist schätzungsweise jeder vierte Bewohner infiziert, jeder achte stirbt an der Chagas-Krankheit. Die klassischen Diagnoseverfahren sind teuer, da die großen Pharmafirmen in diesem Fall nur wenig in Forschung und Entwicklung investieren.
Ein Verein in Gießen, gegründet von Molekularbiologen der Justus-Liebig-Universtität, erforscht seit Jahren alternative und preiswerte Diagnoseverfahren für Entwicklungsländer, zurzeit hauptsächlich in Bolivien und in der Mongolei. Sein Name: "GEFEK", Gesellschaft zur Förderung eigenständiger Krankheitsbekämpfung in Entwicklungsländern. Regelmäßig sind die GEFEK-Mitarbeiter vor Ort und entwickeln in enger Kooperation mit örtlichen Forschungslaboren neue Testreihen. Vorbild für die Arbeit der GEFEK ist das "Sustainable Sciences Institute" in San Francisco, gegründet 1998 von der international renommierten Forscherin Eva Harris.
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