30.11.2010

In Europa ist sie kaum bekannt, in einigen Ländern Südamerikas hat sie das Ausmaß einer Volksseuche: Chagas, eine schleichende Infektionskrankheit, übertragen durch in dieser Region lebende Insekten. Ihr Verlauf ähnelt dem von Krebserkrankungen: Bemerkt wird sie oft erst, wenn es schon zu spät ist. In Bolivien ist schätzungsweise jeder vierte Bewohner infiziert, jeder achte stirbt an der Chagas-Krankheit. Die klassischen Diagnoseverfahren sind teuer, da die großen Pharmafirmen in diesem Fall nur wenig in Forschung und Entwicklung investieren.

Ein Verein in Gießen, gegründet von Mole­kularbiologen der Justus-Liebig-Universtität, erforscht seit Jahren alternative und preiswerte Diagnoseverfahren für Entwicklungsländer, zurzeit hauptsächlich in Bolivien und in der Mongolei. Sein Name: "GEFEK", Gesell­schaft zur Förderung eigenständiger Krankheitsbekämpfung in Entwicklungsländern. Regelmäßig sind die GEFEK-Mitarbeiter vor Ort und entwickeln in enger Kooperation mit örtlichen Forschungslaboren neue Test­reihen. Vorbild für die Arbeit der GEFEK ist das "Sustainable Sciences Institute" in San Francisco, gegründet 1998 von der international renommierten Forscherin Eva Harris. 

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