30.11.2010


Ein Sorgentelefon für Kinder und Eltern


Sie könnte Lisa heißen und 13 Jahre alt sein. Lisa wird geschlagen, fast täglich, mal vom Vater, mal von der Mutter. Wem kann sie so etwas erzählen? Nicht den hämischen Mitschülern. Und die Lehrerin würde vielleicht gleich die Polizei alarmieren. Doch das will Lisa auf keinen Fall. Was sie vor allem anderen will: ihr Herz ausschütten. Und zwar jemandem, der weder sie kennt noch ihre Eltern und der sie nicht fragt, wo sie wohnt. Diesen Jemand findet Lisa bei der "Nummer gegen Kummer": 0800 / 111 0 333. Die Beraterin dort ist geschult, sie gibt ungefragt weder Ratschläge noch Tipps. So können die Jugendlichen Vertrauen fassen. Sie wissen: Alles bleibt anonym. Gut ist auch, dass das Gespräch, egal ob vom Festnetz oder vom Handy aus, kostenlos bleibt, ob sie nun zehn Minuten oder eine Stunde lang spricht. Auch in der Telefonrechnung taucht die gewählte Nummer nicht auf, die Eltern können den Anruf also nicht zurückverfolgen. Über 820 000 Anrufe nahm die Nummer gegen Kummer im Jahr 2007 entgegen, Tendenz steigend. Die rund 2900 Beraterinnen, meist Frauen, arbeiten ehrenamtlich. Sie alle haben Ausbildungskurse besucht und erhalten regelmäßige Supervisionen.  

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