30.11.2010

Wie bringt man Oppositionelle zum Schweigen? Im autoritär regierten Tunesien kennt die Geheimpolizei von Staatschef Ben Ali keine Tabus: Die Journalistin Sihem Bensedrine wurde verprügelt, ihren Hund fand sie tot zu Hause, die Bremsleitung ihres Autos durchtrennt. Sogar die Kinder wurden bedroht. Seit 2002 lebt die 54-Jährige mit ihrer Familie in Hamburg und arbeitet weiter als Chefredakteurin ihrer in Tunis verbotenen Zeitschrift "Kalima". Möglich macht dies ein Stipendium der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte. Gegründet 1986 vom damaligen Bürgermeister Klaus von Dohnanyi, holt die Stiftung pro Jahr fünf Stipendiaten nach Deutschland und ermöglicht ihnen hier - für begrenzte Zeit - Leben und Arbeiten in Freiheit. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt in enger Kooperation mit anderen Menschenrechtsorganisationen, etwa amnesty international. Durch das Stipendium erhalten die Oppositionellen international Aufmerksamkeit. Genau diese Aufmerksamkeit soll sie später vor Verfolgung schützen: wenn sie, zurück in ihrer Heimat, weiter für Freiheit und Demokratie kämpfen.

 

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