Häusliche Pflege
epd-bild / Jörn Neumann
Jeder vierte Mensch, der einen Angehörigen zu Hause pflegt, ist hoch belastet.
23.06.2020

Das geht aus einer am Dienstag in Berlin vorgestellten repräsentativen Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Auf Fragen zu körperlicher Erschöpfung, Lebenszufriedenheit und psychischer Belastung antworteten 26 Prozent von insgesamt 1.106 pflegenden Angehörigen, sie fühlten sich stark belastet. Für 43 Prozent wurde eine mittlere Belastung festgestellt, nur bei knapp 31 Prozent der Pflegenden ist sie niedrig, wie die AOK mitteilte.

Hohe Belastung

Bei Angehörigen, die Menschen mit Demenz versorgen, zeigt sich eine hohe Belastung sogar bei knapp 37 Prozent der Befragten. Besonders belastet sind laut der Studie Pflegende, die Menschen mit sogenanntem "herausfordernden Verhalten" betreuen: Bei ihnen beträgt der Anteil der Pflegenden mit hoher Belastung auf fast 41 Prozent.

"Die Befragungsergebnisse belegen, dass die Pflege eines Familienmitglieds für viele Angehörige sehr anstrengend ist - nicht nur körperlich, sondern auch seelisch", sagt der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch. Deshalb biete die Krankenkasse ab sofort ein neues Online-Programm zur Selbsthilfe für pflegende Angehörige an: Der "Familiencoach Pflege" solle die Psyche von pflegenden Angehörigen stärken und sie vor Überlastung schützen. Mit Hinweisen, Informationen, interaktiven Übungen, Videos und Audiodateien sollen die Nutzer lernen, wie sie besser mit seelischen Herausforderungen umgehen können.

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