Rechtsextreme Demonstraten in Dresden im Februar 2020
epd-bild/Matthias Schumann
Rechtsextreme in Sachsen versuchen nach Erkenntnissen von Experten auf kommunaler Ebene in demokratische Strukturen einzugreifen.
08.05.2020

Zwar seien diejenigen, die "klassisch als Rechtsextremisten bezeichnet werden - wie die NPD - etwas untergegangen", sagte der Fachreferent im Kulturbüro Sachsen, Michael Nattke, am Freitag in Dresden bei der Vorstellung des Jahresberichts "Sachsen rechts unten". Bei der Kommunalwahl 2019 seien Rechtsextreme jedoch zum Teil über neutral klingende Wählerlisten in die Kommunalparlamente eingezogen.

Mindestens 31 Mandate in den sächsischen Städte- und Gemeinderäten werden Nattke zufolge durch Rechtsextreme besetzt. Beispiele seien Wurzen, Eilenburg, Gelenau, Lößnitz und Jahnsdorf. Dies habe Auswirkungen auf zivilgesellschaftliche Initiativen, denen zum Beispiel Fördermittel strittig gemacht würden.

Mangelnde Abgrenzung von AfD und Rechtsextremen

Zudem sieht das Kulturbüro in der AfD eine Bedrohung für die Demokratie, denn in Sachsen werde die Partei ebenso wie in anderen ostdeutschen Bundesländern vom rechtsextremen Flügel dominiert. Mit 750 Mandaten in den Städte- und Gemeinderäten habe die AfD einen großen Zuspruch, sagte Nattke.

Die Partei versuche den Schulterschluss mit bürgerlichen Kräften, vor allem mit der CDU, hieß es in dem Bericht des Kulturbüros weiter. Dies gelte es zu durchschauen. Während auf Landesebene Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) deutlich Position beziehe und Abgrenzung formuliere, sei auf kommunaler Ebene eine Verunsicherung im Umgang mit der AfD festzustellen. Zum Teil gebe es eine mangelnde Abgrenzung von der AfD und von Rechtsextremen, etwa in Plauen und Chemnitz.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.