Der ehemalige französische Staatspräsident Valéry Giscard D'Estaing soll eine WDR-Journalistin sexuell belästigt haben. Ann-Kathrin Stracke stellte eine Strafanzeige gegen Giscard D'Estaing.
07.05.2020

Die WDR-Journalistin Ann-Kathrin Stracke hat den ehemaligen französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard D'Estaing wegen sexueller Belästigung angezeigt. Das berichtete der WDR in Köln am Mittwochabend in eigener Sache in seinem Online-Auftritt. Nach Angaben der Reporterin erfolgte die Belästigung während eines Interviews am 18. Dezember 2018 in Paris. Während eines Gruppenfotos soll der Ex-Präsident Stracke an ihr Gesäß gefasst haben.

Nach der Dienstreise habe Stracke ihre Redaktion und den Sender über den Vorfall informiert. Ein Kollege der Reporterin habe die Belästigung auch bei einem Anwalt bezeugt. WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn sagte in dem WDR-Beitrag, dass der Sender am 11. Juni 2019 ein Protestschreiben an das Büro von Giscard D'Estaing geschickt habe.

Giscard könne sich nicht an die Situation erinnern

Mitte März habe Stracke dann eine Strafanzeige gegen den ehemaligen französischen Präsidenten gestellt. Der WDR habe das Büros Giscards in diesem Zusammenhang erfolglos um eine Stellungnahme gebeten. Die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag) berichtete, dass sie auf Nachfrage die Auskunft vom Büro des 94 Jahre alten Ex-Präsidenten erhalten habe, Giscard könne sich nicht mehr an die Situation und das Interview erinnern. Sollten die Vorwürfe stimmen, täte es ihm sehr leid.

Wie die Reporterin in einem Interview in der Nachrichtensendung "WDR aktuell" erklärte, habe sie es sich "dreimal überlegt", ob sie gegen Giscard vorgehe. Er war und sei immer noch "ein mächtiger Mann".

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