Eine Holocaust-Gedenkveranstaltung der israelischen Botschaft ist von Unbekannten gestört worden.
21.04.2020

Die Video-Sitzung mit dem 77-jährigen Holocaust-Überlebenden Tswi Herschel am Montagabend sei von Anti-Israel-Aktivisten mit Hitler-Bildern und antisemitischen Parolen verunglimpft worden, erklärte der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, am Dienstag auf Twitter. Nach einer kurzen Unterbrechung sei die Videokonferenz ohne die Störer fortgesetzt worden. Anlass war der nationale israelische Holocaust-Gedenktag Jom Hashoa. Das sogenannte Zoom-Gespräch mit Herschel erfolgte in der Reihe "Erinnerung im Wohnzimmer".

Rund 30 Teilnehmer hatten sich der "Bild"-Zeitung (Online) zufolge auf der Video-Plattform "Zoom" versammelt, um Herschel zuzuhören. Eingeladen hatte dazu die Botschaft per offenem Link auf Facebook.

Anzeige wegen Volksverhetzung

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Uwe Becker, sprach von einem antisemitischen Angriff auf israelisches Holocaust-Gedenken. Er kündigte in Berlin an, Anzeige wegen Volksverhetzung zu stellen: "Wer selbst das Gedenken an die Opfer der Schoah zum Angriff auf jüdisches Leben missbraucht, muss mit aller Härte der Gesetze verfolgt werden."

Tswi Herschel wurde nach Angaben der Gedenkstätte Yad Vashem am 29. Dezember 1942 im niederländischen Zwolle geboren. Während seine Eltern im Sommer 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet wurden, überlebte Herschel bei einer protestantischen Familie. 1986 wanderte er nach Israel aus.

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