Bei Gruner + Jahr stehen alle Magazine digital nach einer Registrierung sofort zum Lesen zur Verfügung. (Archivbild)
epd-bild / Jens Schulze
Gruner + Jahr stellt unter dem Motto "Deutschland bleibt zuhause" seine digitalen Magazine gratis zur Verfügung. Mit der Aktion wolle der Verlag dazu beitragen, "dass noch mehr Menschen daheimbleiben und sich und andere schützen."
30.03.2020

Angesichts der Corona-Krise erweitern einige Presseverlage ihre kostenlosen Digital-Angebote. Unter dem Motto "Deutschland bleibt zuhause" stellt Gruner + Jahr Leserinnen und Lesern alle digitalen Magazine wie "Stern", "Geo", "Gala" und "Brigitte" gratis zur Verfügung, wie der Verlag in Hamburg mitteilte. Das Angebot ist zunächst bis zum 30. April befristet. Bei anderen Medien wie der "Zeit" und dem Berliner "Tagesspiegel" können Print-Abonnenten die Digitalausgabe für eine bestimmte Zeit unentgeltlich dazubuchen. "Süddeutsche Zeitung" und "Spiegel" verwiesen auf die regulär bestehende Möglichkeit kostenfreier, vierwöchiger Probe-Abos.

Bei Gruner + Jahr stehen alle Magazine nach einer Registrierung sofort zum Lesen zur Verfügung, wie der Verlag erklärte. Das Angebot ende automatisch nach vier Wochen, eine Kündigung sei nicht erforderlich. Vertriebsleiterin Christina Dohmann sagte, mit der Aktion wolle Gruner + Jahr dazu beitragen, "dass noch mehr Menschen daheimbleiben und sich und andere schützen". Aktuell bestehe ein großes Bedürfnis nach Information und Unterhaltung, viele Menschen seien zu Hause und hätten mehr Zeit zum Lesen.

Axel Springer Verlag: "Ein fataler Irrweg"

Die Zeit Verlagsgruppe kündigte bereits in der vergangenen Woche an, das englischsprachige "Zeit Magazin International" kostenlos online zu stellen. Die "New York Times" teilte am Montag mit, dass alle Artikel der Zeitung zur Corona-Pandemie im Internet gratis abrufbar seien.

Der Verlag Axel Springer, der unter anderen "Bild" und "Welt" herausgibt, erklärte hingegen, "eine Kostenlos-Kultur wäre für den News-Journalismus ein fataler Irrweg und würde am Ende Tausende Arbeitsplätze gefährden". Insbesondere tagesaktueller Journalismus könne dauerhaft nur funktionieren, wenn die Inhalte nicht verschenkt würden, sagte Sprecher Malte Wienker dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gerade in der gegenwärtigen Situation sei ein unabhängiger, kritischer Journalismus wichtiger denn je.

Seit Beginn der Corona-Krise sind die digitalen Reichweiten der Zeitungen nach Angaben der Verleger stark gestiegen. Die digitale Nutzung hat sich laut Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger um bis zu 65 Prozent erhöht, seit das Coronavirus das Leben und die Nachrichtenlage beherrscht.

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