Jugendlicher am Laptop
epd-bild / Stefan Arend
Youtube, Instagram, Twitter und Facebook enthalten laut Medienwissenschaftlern viele judenfeindliche Inhalte.
26.02.2020

Für Kinder und Jugendliche besteht auf Social-Media-Plattformen ein hohes Risiko, mit antisemitischen Inhalten in Kontakt zu kommen. Dies ist das Ergebnis der Schwerpunktrecherche "Antisemitismus online 2.0" von "jugendschutz.net" für die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), teilte die KJM am Mittwoch in Berlin mit. "jugendschutz.net" habe dafür reichweitenstarke Beiträge auf den jugendaffinen Plattformen Youtube, Instagram, Twitter und Facebook in den Blick genommen.

Insgesamt seien rund 5.000 Profile, Beiträge und Videos sowie 100.000 Kommentare gesichtet und zahlreiche antisemitische Inhalte und Aussagen festgestellt worden. Bei den Verstößen habe es sich meist um volksverhetzende oder den Holocaust leugnende Inhalte gehandelt. Auch bildliche Darstellungen von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurden gefunden.

"Strafbare Hassrede im Netz darf nicht hingenommen werden"

"Strafbare Hassrede im Netz darf nicht hingenommen werden", sagte KJM-Vorsitzender Marc Jan Eumann. Gegen Verantwortliche aus Deutschland würden Staatsanwaltschaft und Landesmedienanstalten ermitteln. Die Anonymität der Täter erschwere jedoch oft die Verfolgung von Verstößen im Netz.

Durch die Nutzung von Sozialen Medien seien Kinder und Jugendliche "Agitationen wie der Leugnung des Holocausts oder unverhohlenen Gewaltaufrufen gegen Jüdinnen und Juden ständig ausgesetzt", betonte der stellvertretende KJM-Vorsitzende Jochen Fasco. Junge User müssten für Hetze im Netz sensibilisiert und die Stärkung der Medienkompetenz unterstützt werden.

Die KJM ist die zentrale Aufsichtsstelle für den Jugendschutz im privaten Rundfunk und Internet in Deutschland. "jugendschutz.net" ist das gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet.

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