Bischof Friedrich Kramer
epd-bild/Matthias Rietschel
Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, hat echte Anstrengungen zur Überwindung des politischen Stillstands in Thüringen angemahnt.
18.02.2020

Zwar sei die politische Lage im Land kompliziert, doch erwarte die evangelische Kirche, "dass sich vernünftige Lösungen finden lassen und das Vertrauen in die Demokratie zurückgewonnen wird", erklärte Kramer am Dienstag in Erfurt. Dabei rief er zur Nächsten- und Feindesliebe auf, um Anderen mit Respekt zu begegnen. Wichtig seien jetzt alle Schritte, die eine Regierungsbildung ohne Mitwirkung von "Demokratieverächtern" ermöglichten, unterstrich Kramer.

Konflikt lösen oder verschärfen

Zudem plädierte er für Gewaltfreiheit in Wort und Tat. "Jeder prüfe sich selbst, auf welche Weise er dazu beiträgt, den Konflikt zu lösen oder zu verschärfen", sagte der Bischof. Angriffe auf Politiker aller Ebenen und aller Parteien sowie auf deren Familien seien "unerträglich", fügte er hinzu.

Seit der Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum Ministerpräsidenten Anfang Februar im Landtag auch mit den Stimmen der AfD und seinem schnellen Rücktritt blockieren sich die politischen Lager in Thüringen. Ein Vorschlag des früheren Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke), seine Vorgängerin Christine Lieberknecht (CDU) übergangsweise mit der Leitung eines technischen Rumpfkabinetts bis zur Ausrichtung von Neuwahlen zu betrauen, brachte am Dienstag etwas Bewegung in die festgefahrene Situation. Zudem wollte der Ältestenrat des Landtags auf einer Sondersitzung über das weitere Vorgehen beraten.

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