Der Kulturgeschichte der Medizin widmet das Historische Museum der Pfalz eine große Sonderausstellung.
epd-bild/Historisches Museum der Pfalz Speyer
"Medicus - Die Macht des Wissens": Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zeigt in einer multimedialen Ausstellung die Kulturgeschichte der Medizin. Die Schau spannt den Bogen vom Altertum bis zur Gegenwart.
05.12.2019

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zeigt von Sonntag an eine große Sonderausstellung zur Kulturgeschichte der Medizin. Die multimediale Schau "Medicus - Die Macht des Wissens" nutze den literarischen Zugang des Weltbestsellers "Der Medicus" von Noah Gordon, um die komplexe Geschichte der Medizin zu erzählen, sagte Museumsdirektor Alexander Schubert am Donnerstag. "Medizingeschichte ist eines der ganz großen Menschheitsthemen. Kaum eine Sehnsucht beschäftigt die Menschen mehr als der Wunsch, Krankheit und Tod zu überwinden", sagte er. Erstmals überhaupt verfolge eine Ausstellung aus einem kulturgeschichtlichen Blickwinkel die Entwicklung der Heilkunst über einen Zeitraum von 5.000 Jahren.

Die Schau ist bis 21. Juni 2020 zu sehen und spannt den Bogen vom Altertum bis zur Gegenwart. Gezeigt wird, wie das antike medizinische Wissen über Rom und Byzanz zunächst in den arabischen Raum gelangte. Von dort kam es im 11. Jahrhundert zurück nach Europa, wo es auf die Welt der Klostermedizin traf. Die frühe Neuzeit um 1600 brachte den anatomischen Durchbruch und bildet bis heute die Basis der modernen Medizin. Der "existenzielle Wunsch nach Gesundheit und Heilung" habe stets im Mittelpunkt der Medizinkunst gestanden, sagte Ausstellungskurator Sebastian Zanke. Diese habe oft auch eine religiöse oder spirituelle Dimension gehabt. Viele Priester seien zugleich auch Mediziner gewesen.

Mehr als 500 medizingeschichtliche Objekte

Vorgestellt werden herausragende Persönlichkeiten, die Geheimnisse des Körpers, von Gesundheit und langem Leben erkundeten - etwa der Arzt Hippokrates aus dem antiken Griechenland und die mittelalterliche Klosterfrau Hildegard von Bingen. Mehr als 500 medizingeschichtliche Objekte und Fundkomplexe demonstrieren den Wandel und die Verfeinerung der Behandlungsmethoden: Handschriften, Instrumentarien römischer Ärztinnen und Schröpfköpfe und Klistiere mittelalterlicher Bader.

Besondere Exponate sind eine überlebensgroße Figur der altägyptischen Göttin Sachmet, die Schutz vor Krankheiten bringen sollte, sowie mesopotamische Tontafeln aus dem heutigen Irak mit überlieferten medizinischen Rezepten. Zu den rund 50 Leihgebern der Ausstellung zählen die Uffizien in Florenz, der Louvre in Paris und die Staatlichen Museen zu Berlin.

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