Der Kommunikationswissenschaftler Christoph Neuberger spricht sich für unabhängige Experten zur Sicherung der Qualität öffentlich-rechtlicher Rundfunkinhalte aus.
04.12.2019

Zur Sicherung der Qualität öffentlich-rechtlicher Rundfunkinhalte im digitalen Zeitalter hat sich der Kommunikationswissenschaftler Christoph Neuberger für unabhängige Schiedsstellen ausgesprochen. Er sei der Meinung, dass es ähnlich wie in der Schweiz auch in Deutschland externe Experten geben sollte, die die Medien beobachten und Diskurse über deren Qualität anstoßen, sagte der Professor der Freien Universität Berlin am Mittwoch in Leipzig.

Auch Medienpreise seien "ein Katalysator für so eine Qualitätsdiskussion und die Frage, wo wir eigentlich stehen", sagte Neuberger weiter. Der Forscher äußerte sich auf der beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) ausgerichteten Europäischen Public Value Konferenz. Dort diskutieren seit Dienstag Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unter anderem darüber, wie öffentlich-rechtliche Medien in der sich verändernden Gesellschaft ihrem Auftrag gerecht werden können.

Neuberger sagte, die rechtlichen Definitionen zu deren Auftrag etwa im Rundfunkstaatsvertrag ließen "sehr vieles offen". In liberalen Demokratien müsse die Gesellschaft daher immer wieder ausdiskutieren, an welchen Werten sich Medien orientieren sollten. Dazu könne ein Katalog an Werten herangezogen werden, "von denen man sagen kann, dass sie doch weitgehende Anerkennung haben". Dazu zählten demnach unter anderem professionelle Standards bei der Recherche und der Trennung von Information und Meinung, Vielfalt bei Medienangebot wie -nutzung, das Schaffen von Foren zur öffentlichen Meinungsbildung sowie Gleichheit bei Rezeption und Partizipation.

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