Ein Läufer überprüft seine Leistung mit einem digitalen Fitness-Tracker. (Archivbild)
epd-bild/Friedrich Stark
Der Trend zur Selbstoptimierung mithilfe von Smartwatches und Fitness-Tracken ist laut dem Sozialpsychologen Axel Gerland zunehmend ein Auslöser für ein gestörtes Selbstwertgefühl.
14.11.2019

Die Frustration über vermeintliche eigene Unzulänglichkeiten führt nach Beobachtungen von Psychologen immer mehr Menschen in eine Lebensberatungsstelle. In jüngster Zeit seien zunehmend moderne Technik und der Trend zur Selbstoptimierung die Auslöser für ein gestörtes Selbstwertgefühl, sagte der Leiter des Evangelischen Beratungszentrums in Hannover, der Sozialpsychologe Axel Gerland, bei der Vorstellung des Jahresberichts am Donnerstag. "Mit Smartphone-Apps, Smartwatches oder Fitness-Trackern überwachen Menschen sich selbst und kriegen dann punktgenau ihr vermeintlich mangelndes Engagement vorgehalten."

Am Anfang der Frustspirale stünden beispielsweise Versuche, die eigene Gesundheit und Fitness oder die Essgewohnheiten zu verbessern, sagte Gerland. "Wenn aber ständig das Handy sagt, ich habe schlecht gegessen, ich habe schlecht geschlafen, und außerdem habe ich mich zu wenig bewegt, baut das Spannungen auf." Spätestens wenn die gescheiterten Selbstoptimierer sich ihr Leben von der Technik diktieren ließen, sei eine Grenze überschritten. Nach Gerlands Beobachtung sind vor allem Menschen von der Pubertät bis zum 40. Lebensjahr betroffen.

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