Der sächsische Landesbischof Carsten Rentzing
epd-bild/Norbert Neetz
Nach dem angekündigten Rücktritt von Sachsens evangelischem Landesbischof Carsten Rentzing (52) will die Kirchenleitung am Montag über das weitere Verfahren entscheiden.
18.10.2019

Am Montag ist eine "Mahnwache für Bischof Rentzing" vor dem Landeskirchenamt in Dresden geplant. Wie der Dresdner Anwalt Christoph von Mohl am Freitag mitteilte, will er sich mit der Demonstration für den Verbleib des Bischofs im Amt einsetzen.

Rentzing hatte am 11. Oktober sein Amt zur Verfügung gestellt. Einen Tag später wurde öffentlich bekannt, dass er als Student für die rechtskonservative Zeitschrift "Fragmente" geschrieben hat. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens stufte die ihr vorliegenden Texte als "elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich" ein. Sie will am Montag darüber entscheiden, ob sie Rentzing vom Amt entbindet oder nicht.

Unterschriftenaktionen für Rentzing

Während der Sitzung wollten "engagierte Gemeindeglieder aus sächsischen Kirchgemeinden ein Zeichen setzen für einen Neuanfang mit Landesbischof Rentzing", teilte von Mohl mit. Ob hinter dem Anwalt eine Initiative steht, blieb zunächst unklar. Der Landeskirche war am Freitagmittag nach eigenen Angaben eine solche Mahnwache noch nicht bekannt. Rentzing ist derzeit im Urlaub und will danach eine Erklärung abgeben. In welcher Form, ist noch offen.

Unterdessen sind mehrere Unterschriftenaktionen für den Verbleib des Bischofs im Amt angelaufen, darunter eine anonym verfasste Online-Petition. Sie hatte bis Freitagnachmittag mehr als 13.000 Unterzeichner. Das Dokument wurde auf der Internetseite citizengo.org eingestellt, die in Madrid gegründet wurde und dem ultrarechten Spektrum zuzuordnen ist. Die Plattform unterstützt unter anderem Kampagnen gegen Abtreibung und liberale Auffassung von Sexualität.

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