Die geplante Einzäunung des Rohingya-Flüchtlingslagers in Bangladesch verstößt laut Human Rights Watch gegen die Menschenrechte.
01.10.2019

Die Bewohner des Camps nahe der Grenze zu Myanmar würden in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, kritisierte die Organisation am Dienstag in New York. Die bangladeschischen Behörden planen demnach, das Gelände mit Stacheldraht und Wachtürmen abzuschotten. Sie begründen das Vorhaben mit Sicherheitsrisiken.

Nach dem Mord an einem Lokalpolitiker im August, in den angeblich Angehörige der muslimischen Volksgruppe verwickelt waren, hatte die Polizei mindestens 13 Flüchtlinge erschossen. Im Distrikt Cox's Bazar im Südosten Bangladeschs leben etwa eine Million Rohingya unter prekären Bedingungen. Sie sind vor der Verfolgung durch das Militär in ihrem Heimatland Myanmar geflohen.

Keine SIM-Karten mehr für Flüchtlinge

Laut Innenministerium ordnete Premierministerin Sheikh Hasina die Einzäunung Ende September an. "Sheikh Hasina hat Bangladeschs Grenzen für Rohingya-Flüchtlinge geöffnet, die vor Gräueltaten im benachbarten Myanmar geflohen sind, aber nun beabsichtigt sie offenbar, die Lager in Freiluftgefängnisse zu verwandeln", kritisierte der Asienchef von Human Rights Watch, Brad Adams.

Wenige Wochen zuvor hatte Bangladeschs Behörde für Telekommunikation bereits Netzbetreiber angewiesen, schnelle Internetzugänge in den Camps zu kappen. Zudem sollten an die Flüchtlinge keine SIM-Karten für Handys mehr verkauft werden.

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