Schülerinnen im Senegal: Nicht überall können Kinder in Afrika in die Schule gehen. Nach Angaben von Unicef vertreiben herrschende Konflikte fast zwei Millionen Kinder aus Afrikas Schulen (Archivbild)
epd-bild/Odile Jolys
Die Zahl der geschlossenen Schulen in West- und Zentralafrika hat sich seit Ende 2017 verdreifacht. Kriege, Konflikte und Gewalt vertreiben Hunderttausende Mädchen und Jungen aus den Schulen.
23.08.2019

In West- und Zentralafrika vertreiben Krieg, Konflikt und Gewalt Hunderttausende Kinder aus den Schulen. Betroffen seien mehr als 1,9 Millionen Schülerinnen und Schüler in acht Ländern, sagte die stellvertretende Chefin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Charlotte Petri Gornitzka, am Freitag in Genf. Mehr als 9.270 Schulen in der Region seien im Juni dieses Jahres geschlossen gewesen, auch weil Bewaffnete Schulgebäude, Lehrer und Schüler immer häufiger gezielt angriffen. Im Vergleich zu Ende 2017 hat sich die Zahl der wegen Gewalt geschlossenen Schulen laut Unicef verdreifacht.

Hoffnungslose Zukunft

Besonders dramatisch ist die Lage in den beiden englischsprachigen Provinzen Kameruns, wo Unicef zufolge 4.400 Schulen geschlossen bleiben müssen. In Burkina Faso, Mali und Niger seien es mehr als 3.000. Auch im Tschad, in der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo und Nigeria seien tausende Schulen verwaist, weil Lehrer und Schüler um ihr Leben fürchten müssen.

Unicef rief Regierungen und alle Konfliktparteien dazu auf, Angriffe auf Schulen, Lehrer und Schüler zu unterlassen. Die Gefährdeten müssten zudem besser geschützt werden. Ohne Bildung gingen die Kinder in eine hoffnungslose Zukunft, erklärte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider. Gemeinsam mit Kommunen und Behörden unterstützt Unicef alternative Lernangebote, etwa über Radio oder in kommunalen Lernzentren.

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