Twitter ist weit verbreitet.
epd-bild/Norbert Neetz
Die Internetnutzer in Deutschland setzen auf einen Mix aus traditionellen und neuen Medien, um sich über aktuelle Ereignisse zu informieren.
12.06.2019

Soziale Medien werden in Deutschland einer Studie zufolge als Nachrichtenquelle immer wichtiger. Wie aus dem "Reuters Institute Digital News Report 2019" hervorgeht, der am Mittwoch in Hamburg veröffentlicht wurde, nutzen 34 Prozent der Erwachsenen mit Internetzugang soziale Medien, um sich über das Weltgeschehen zu informieren. Das seien drei Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Facebook, Instagram, Twitter und Co. seien somit gleichauf mit Printprodukten. Für die repräsentative Studie wurden den Angaben zufolge rund 2.000 Menschen befragt. Verantwortlich für den deutschen Teil der internationalen Vergleichsstudie ist das Hans-Bredow-Institut.

Wenig Vertrauen

Gleichzeitig stünden die Befragten den sozialen Medien als Nachrichtenquelle skeptisch gegenüber, hieß es. Lediglich 16 Prozent vertrauten Nachrichten aus den sozialen Medien. Am skeptischsten gegenüber Nachrichten aus den sozialen Medien seien die 18- bis 24-Jährigen (12 Prozent), das größte Vertrauen hätten die 35- bis 44-Jährigen (18 Prozent). Besondere Sorgen machten den Nutzern dabei Fake News im Internet: 38 Prozent der Befragten hätten Bedenken, Falschmeldungen nicht von Fakten unterscheiden zu können.

Das Vertrauen in Nachrichten ist laut der Studie generell gesunken: 47 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, man könne dem Großteil der Nachrichten meist vertrauen. Das seien drei Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr. Rückgänge gebe es dabei in allen Alters- und Bildungsgruppen. Den Medien, die die Befragten selbst nutzten, vertrauten hingegen 60 Prozent. Auch die Hauptnachrichtensendungen der ARD und des ZDF sowie regionale Tageszeitungen erreichten hohe Vertrauenswerte.

Fernsehen oft wichtigste Quelle

Insgesamt setzten die Internetnutzer in Deutschland auf einen Mix aus traditionellen und neuen Medien, um sich über aktuelle Ereignisse zu informieren: Während rund ein Drittel soziale Medien als Quelle für Nachrichten nutze, verfolgten 72 Prozent mehrmals wöchentlich Nachrichten im Fernsehen. Nachrichten auf Online-Portalen würden von jedem dritten Befragten mindestens einmal pro Woche aufgerufen, 44 Prozent hörten Nachrichten im Radio. Gedruckte Zeitungen und Zeitschriften erreichten etwa ein Drittel der erwachsenen Onliner.

Obwohl die Zahl derjenigen, die im Fernsehen Nachrichten schauen, langfristig sinke, sei das Fernsehen für einen Großteil der Befragten (45 Prozent) die wichtigste Nachrichtenquelle, heißt es in der Studie weiter. Mehr als jeder Dritte gebe das Internet als Haupt-Nachrichtenquelle an, unter den 18- bis 24-Jährigen seien es 69 Prozent. Allerdings stünden auch für die jüngste Gruppe der Befragten traditionelle redaktionell betreute Angebote bei der Nachrichtennutzung im Internet im Vordergrund. Zudem sei der direkte Zugriff auf die Website oder App einer bekannten Medienmarke weiterhin der am häufigsten genutzte Zugangsweg.

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