Mutter mit Kind (Archivbild)
epd-bild/Maike Gloeckner
Die Krankenkassen lehnen immer häufiger Anträge auf Kuren ab, die Mütter oder Väter gemeinsam mit ihrem Kind machen wollen.
24.05.2019

Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei hervor. Danach stellten 152.765 Personen im Jahr 2017 einen Kurantrag. Davon wurden 25.248 nicht bewilligt. Das waren 16,5 Prozent und somit jeder sechste Fall. 2014 hatte die Ablehnungsquote bei 11,7 Prozent gelegen, ein Jahr später bei 13,2 Prozent. 2016 wurden demnach 15,5 Prozent der Kuranträge verworfen.

Seit 2014 sei sowohl die Zahl der nicht bewilligten Kuren gestiegen als auch deren Anteil, erläuterte die Linkspartei. Im selben Zeitraum wuchs zudem die Zahl der unerledigten Anträge um mehr als 4.000 Fälle: von 10.772 im Jahr 2014 auf 15.104 im Jahr 2017. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Zuerst hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag) die Zahlen veröffentlicht.

"Kostendämpfungspolitik auf dem Rücken der schwächsten Versicherten"

Auch die Zahl der erfolgreichen Widersprüche der Antragsteller nimmt zu. Lag dieser Wert 2014 noch bei 5.457, so hatten 2017 7.124 Widersprüche Erfolg. "Rehabilitation ist wie Prävention ein gesetzlicher Anspruch der Versicherten", sagte die Linken-Sozialexpertin Sabine Zimmermann der Zeitung. Verzögerungen oder Ablehnungen von Reha-Maßnahmen machten nicht selten chronisch krank.

"Das ist Kostendämpfungspolitik auf dem Rücken der schwächsten Versicherten und muss ein Ende haben", kritisierte Zimmermann. Sie verwies darauf, dass Kuranträge nicht ohne Grund gestellt würden. Beruf und Familie seien für viele Bürger sehr belastend: "Mit den negativen Folgen dürfen die Familien nicht alleingelassen werden."

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.