Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge auf einer Sprachexkursion (Archivbild)
epd-bild/Andreas Fischer
19.700 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wurden 2018 in einem der EU-Staaten registriert. Das war ein Drittel weniger als 2017. Die meisten unbegleiteten Minderjährigen fanden Zuflucht in Deutschland, Italien und Großbritannien.
26.04.2019

Die Zahl minderjähriger Flüchtlinge, die ohne Begleitung die EU erreichen, ist im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte, wurden 2018 rund 19.700 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in einem der EU-Staaten registriert. Das war ein Drittel weniger als 2017 (31.400). Die größte Zahl unbegleiteter Minderjähriger fand Zuflucht in Deutschland, Italien und Großbritannien.

In Deutschland und Italien reduzierten sich die Registrierungen sogar um jeweils mehr als die Hälfte. Deutschland nahm rund 4.100 unbegleitete Minderjährige auf (2017: rund 9.100), Italien rund 3.900 (2017: 10.000). In Großbritannien stieg die Zahl derweil auf 2.900 (2017: 2.200). Auch in Griechenland erhöhte sich die Zahl leicht auf 2.600 (2017: 2.500).

Besonders schutzbedürftig

Die überwiegende Mehrzahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge (86 Prozent) war männlich. Drei Viertel waren 16 oder 17 Jahre alt. 14- und 15-Jährige machten einen Anteil von 17 Prozent aus, unter 14-Jährige einen Anteil von 7 Prozent. Mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen, die allein in die EU flüchteten, kamen aus Afghanistan, Eritrea, Pakistan, Syrien, Guinea oder aus dem Irak.

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden als besonders schutzbedürftig behandelt. In Deutschland kommen sie nach der Einreise beispielsweise in die Obhut der Jugendämter, die eine Familie oder Einrichtung für die Unterbringung suchen. Sie kommen nicht wie Erwachsene in Sammelunterkünfte.

Die Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge war seit 2013 gestiegen mit einem Höhepunkt im Jahr 2015: Damals kamen laut Eurostat 95.200 unbegleitete Minderjährige in die EU. Danach nahm die Zahl wieder ab. Die 19.700 Registrierungen im vergangenen Jahr liegen sogar wieder unterhalb des Niveaus von 2014 (23.100)

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