Kamerateams bei der Arbeit
epd-bild/Christian Ditsch
"Reporter ohne Grenzen" legt eine aktuelle "Rangliste der Pressefreiheit" vor. Zu den Regionen, in denen sich die Lage am stärksten verschlechtert hat, gehört Europa.
18.04.2019

Medienschaffende arbeiten nach Angaben von "Reporter ohne Grenzen" zunehmend in einem Klima der Angst, auch in ehemals sicheren Ländern. Ursache dafür sei systematische Hetze gegen Journalistinnen und Journalisten, erklärte die Organisation bei der Vorlage der "Rangliste der Pressefreiheit 2019". Zu den Regionen, in denen sich die Lage am stärksten verschlechtert habe, gehöre Europa. Auch die USA seien auf der Rangliste abgerutscht, um drei Plätze auf Rang 48.

Kampagnen populistischer Politiker gegen Medien

"Reporter ohne Grenzen"-Vorstandssprecherin Katja Gloger sagte, auch in Europa mündeten gezielte Diffamierungen und aggressive, zum Teil hetzerische Kampagnen populistischer Politiker gegen Medien in reale Gewalt. Als Beispiele führte sie das EU-Mitgliedsland Tschechien (Rang 40) und den EU-Beitrittskandidaten Serbien (Rang 90) an.

An der Spitze der Rangliste steht zum dritten Mal in Folge Norwegen, vor Finnland und Schweden. Deutschland rückte in dem Punktesystem um zwei Plätze vor auf Rang 13. Am unteren Ende der Rangliste stehen von 180 untersuchten Staaten und Territorien Turkmenistan (180), Nordkorea (179) und Eritrea (178).

Den größten Sprung nach vorn machten diesmal in der Rangliste afrikanische Staaten. So verbesserte sich Äthiopien um 40 Plätze auf Rang 110, Gambia um 30 Plätze auf Rang 92. Auch Tunesien (72, +25) machte deutlich an Boden gut. Auch ein Teil der stärksten Absteiger liegt in Afrika, nämlich die Zentralafrikanische Republik (145, -33) und Tansania (118, -25). Zu den stärksten Absteigern zählt auch Nicaragua (114, -24).

Das weltweit gefährlichste Land für Journalistinnen und Journalisten war 2018 laut "Reporter ohne Grenzen" Afghanistan. Dort kamen mindestens 16 Medienschaffende ums Leben, allein neun bei einem Doppelanschlag in Kabul vor knapp einem Jahr.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.