Berlin (epd). Inzwischen sehen viele jüdische Abiturienten in einer Karriere bei der Bundeswehr eine interessante Entwicklungsmöglichkeit, sagte er am Freitag bei einer Podiumsdiskussion in Berlin. Die Diskussion war Teil einer dreitägigen Konferenz des Zentralrates zur Geschichte und Zukunft des Militärrabbinats in Deutschland.
Die junge Generation der Juden habe ein anderes Verhältnis zum deutschen Staat und somit auch zur Bundeswehr als die Generationen vor ihnen, sagte Botmann. Aufgrund der steigenden Bereitschaft junger Juden, in der Bundeswehr zu dienen, sei es folgerichtig, eine jüdische Seelsorge in der Armee zu implementieren. Es müssten Strukturen geschaffen werden, in denen Juden, egal ob praktizierend oder nicht, in der Bundeswehr dienen können.
Militärrabbiner in der Bundeswehr
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte am Dienstag angekündigt, dass es künftig neben den Seelsorgern der Kirchen auch Militärrabbiner in der Bundeswehr geben soll. Dafür soll ein Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik und dem Zentralrat der Juden in Deutschland verhandelt werden. Das religiöse Personal ist Ansprechpartner für gläubige Soldaten und organisiert Gottesdienste. Seelsorger begleiten zudem Auslandseinsätze der Bundeswehr.
Botmann warnte davor, die Freiheitsrechte in Deutschland als selbstverständlich anzusehen. "Wir müssen für unsere Demokratie kämpfen", sagte er. Entscheidend dabei sei auch die Bundeswehr. Diese müsste dafür als Spiegel der Gesellschaft gestaltet werden. "Dazu gehört natürlich auch der jüdische Beitrag", unterstrich er.
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