Die Anwesenheit von US-amerikanischem Botschaftspersonal in Venezuela schränke die US-Politik ein, sagt US-Außenminister Mike Pompeo.
12.03.2019

Die USA wollen in dieser Woche ihre verbliebenen Mitarbeiter aus der Botschaft in Venezuela abziehen. US-Außenminister Mike Pompeo begründete die Entscheidung am Montag (Ortszeit) mit einer verschlechterten Situation in dem südamerikanischen Land. Zugleich schränke die Anwesenheit von Botschaftspersonal die US-Politik ein, fügte er auf Twitter hinzu. Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hatte im Januar die diplomatischen Beziehungen zu den USA abgebrochen.

Zuvor hatten die USA als erstes Land den selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó als legitimen Interimsstaatschef anerkannt. Inzwischen haben mehr als 50 Länder Guaidó anerkannt.

Der Oppositionsführer rief für Dienstag zu "Aktionen auf der Straße" auf, um Maduro zum Rücktritt zu zwingen. In zahlreichen Städten wurden Demonstrationen angekündigt. "Wenn wir uns mobilisieren, werden wir den Rücktritt des Usurpators erreichen, eine Übergangsregierung aufbauen und freie Wahlen abhalten", sagte Guaidó vor der Nationalversammlung laut einem Bericht der Tageszeitung "El Nacional".

Massiver Stromausfall

Die Menschen in Venezuela leiden noch immer unter einem massiven Stromausfall, der inzwischen seit mehr als 100 Stunden andauert und das ganze Land lahmlegt. Bis Mittwoch bleiben Schulen, öffentliche Einrichtungen und Betriebe geschlossen, wie Maduro mitteilte. Aufgrund des Stromausfalls konnte auch die Wasserversorgung für weite Teile der Hauptstadt Caracas und für andere Städte nicht mehr gewährleistet werden. In langen Schlangen warteten die Bewohner mit Kanistern vor öffentlichen Wasserstellen. Die Nationalpolizei kontrollierte die Abgabe von Wasser. Laut "El Nacional" mussten die Menschen bis zu 14 Stunden anstehen.

Der sozialistische Präsident Maduro hatte eine "Cyberattacke" der USA auf das Wasserkraftwerk Guri für den Stromausfall verantwortlich gemacht. Die Opposition sprach von Missmanagement, Korruption und fehlenden Investitionen in das ohnehin schon marode Stromnetz, das zudem vom Militär kontrolliert wird.

Inzwischen traf ein fünfköpfiges Team des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Venezuela ein. Die Experten sollen einen möglichen Besuch der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michele Bachelet, in dem südamerikanischen Land vorbereiten. Bedingung für die Reise sei, dass Bachelet uneingeschränkten Zugang zu allen Menschen und Orten erhalte, die sie sehen wolle, hieß es.

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