Drei-Religionen-Haus "House of One" in Berlin: Rabbiner Andreas Nachama, Imam Kadir Sanci und Pfarrer Gregor Hohberg (v.li.) (Archivbild)
epd-bild/Rolf Zoellner
Der Imam des interreligiösen Projekts "House of One", Kadir Sanci, hat seine Gesprächsbereitschaft mit anderen muslimischen Verbänden betont.
11.03.2019

"Der Dialog scheitert nicht an fehlendem Bemühen unsererseits", sagte er am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Sanci reagierte damit auf die Vorwürfe, der muslimische Partner des "House of One" polarisiere und verhindere eine breite Beteiligung muslimischer Akteure an dem Projekt. Die Berliner Unternehmerin und Unterstützerin des Projekts, Catherine von Fürstenberg-Dussmann, hatte in der vergangenen Woche aus diesen Gründen ihren Rückzug aus dem "House of One" erklärt.

Unter dem Dach des "House of One" soll es eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee geben. Der muslimische Partner des Projekts, das Forum für interkulturellen Dialog, beruft sich eigenen Angaben nach auf die Werte des muslimischen Gelehrten Fethullah Gülen. Die Gülen-Bewegung wird von der türkischen Regierung für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich gemacht. Ankara übt wiederum über die türkische Religionsbehörde Diyanet Einfluss auf den größten deutschen Islamverband Ditib aus.

Austausch mit sunnitischen und schiitischen Theologen

Imam Sanci bemüht sich eigenen Aussagen zufolge seit 2012, weitere Muslime und muslimische Verbände für das "House of One" zu gewinnen. "Das ist auf vielen Ebenen gelungen", sagte er. So habe es unter anderem einen intensiven Austausch mit sunnitischen und schiitischen Theologen der Universität Paderborn und dem Träger des Aachener Friedenspreises, Imam Kobine Layam aus der Zentralafrikanischen Republik, gegeben. Die Planungen für die Moschee seien ebenfalls mit schiitischen Partnern abgestimmt worden.

"Unser Dialog, der auf Augenhöhe mit Juden und Christen im 'House of One' stattfindet, steckt natürlich voller Herausforderungen, denen wir uns auch immer wieder stellen", sagte Sanci. Der Putsch in der Türkei habe dies nicht einfacher gemacht. Das "House of One" habe sich mit einer Charta dazu verpflichtet, weitere muslimische Partner ins Projekt zu holen. Dies sei eine Chance "jenseits festgefahrener, politisierter Konstellationen neue Wege im interreligiösen Dialog zu beschreiten", unterstrich Sanci.

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