Daniel Ortega ist seit 2006 wieder an der Macht und geht hart gegen Kritiker vor (Archivbild).
epd-bild / Matthias Knecht
Der Regierungsgegner Medardo Mairena soll an einem Anschlag beteiligt gewesen sein, bei dem fünf Menschen getötet wurden. Das Regime in Nicaragua geht brutal gegen seine Kritiker vor.
19.02.2019

Ein nicaraguanisches Gericht hat am Montag (Ortszeit) den Bauernführer Medardo Mairena zu 216 Jahren Gefängnis verurteilt. Der regimetreue Richter Edgard Altamirano befand den Oppositionellen nach Angaben der Tageszeitung "La Prensa" des Terrorismus, des Mordes und der organisierten Kriminalität schuldig. Er soll gemeinsam mit zwei Mitangeklagten an einem Anschlag im Departement Rio San Juan beteiligt gewesen sein, bei dem fünf Menschen getötet wurden.

Mairenas beiden mutmaßlichen Komplizen erhielten Haftstrafen von 210 und 159 Jahren. Der Bauernführer, den das Gericht als Drahtzieher ansah, war an den gescheiterten Friedensgesprächen zwischen dem autoritär regierenden Präsidenten Daniel Ortega und der Opposition beteiligt, die im vergangenen Jahr stattfanden.

Anstachelung zum Hass sowie Terrorismus

Nach dem Bericht von "La Prensa" befanden sich die Beschuldigten zur Tatzeit fernab von Rio San Juán auf einer Demonstration in der Hauptstadt Managua. Im März wird der Richter Altamirano gegen zwei Journalisten verhandeln, denen Anstachelung zum Hass sowie Terrorismus vorgeworfen werden.

Seit im April vergangenen Jahres Bauern, Studenten und weitere Oppositionelle gegen die Regierung Ortegas sowie dessen Frau Rosario Murillo protestiert haben, geht das Regime brutal gegen seine Kritiker vor. Mindestens 320 Menschen sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen gestorben, mehrere hundert sitzen im Gefängnis, und Tausende haben das Land verlassen.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.