Der Wolf erreicht die Bundesebene
epd-bild/S. Boettner/NABU
Der Deutsche Bauernverband und das Aktionsbündnis Forum Natur forderten anlässlich der in Berlin stattfindenden Agrarministerkonferenz für die Zukunft ein aktives Eingreifen in die Wolfsbestände.
16.01.2019

Der Deutsche Bauernverband und das Aktionsbündnis Forum Natur fordern eine Obergrenze für Wölfe. Der Bestand an Wölfen in Deutschland wachse jährlich um etwa 30 Prozent, erklärten die Verbände am Mittwoch in Berlin. Nach realistischen Schätzungen lebten inzwischen mehr als 1.000 Tiere in Deutschland, eine Verdopplung innerhalb von drei Jahren sei anzunehmen. "Damit nehmen die Konflikte weiter zu", warnte der Bauernverband.

Die unter dem Dach des Aktionsbündnisses organisierten Bauern-, Waldbesitzer- und Nutztierhalterverbände forderten anlässlich der am Mittwoch und Donnerstag in Berlin stattfindenden Agrarministerkonferenz für die Zukunft ein aktives Eingreifen in die Wolfsbestände. Vorbild soll die skandinavische Schutzjagd sein.

Drei Kategorien

Demnach sollen bundesweit für den Wolf drei Kategorien gelten. In Wolfsschutz-Arealen soll sich der Wolf unbeeinflusst entwickeln können, etwa in großen Waldgebieten oder auf Truppenübungsplätzen. In Wolfsmanagement-Arealen soll der Wolf grundsätzlich toleriert werden, seine Bestände aber eine von dem Bundesland festgelegte Obergrenze nicht überschreiten. In Wolfsausschluss-Arealen werden die Tiere nicht toleriert. Dazu zählten urbane Gebiete ebenso wie der alpine Raum oder Gebiete mit Weidetierhaltung.

Vor allem in Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen würden Forderungen nach einem aktiven Wolfsmanagement in der politischen Diskussion bereits jetzt laut, hieß es. Nach Ansicht des Aktionsbündnisses sind die Wolfsvorkommen in Deutschland Teil einer baltisch-osteuropäischen Population mit mittlerweile mehr als 8.000 Individuen, deren "günstiger Erhaltungszustand" zweifelsfrei gesichert ist. Mit dieser Einschätzung widerspreche man auch dem Bundesamt für Naturschutz.

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