Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele (Archivbild)
epd-bild / Jens Schulze
Der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Rechtspolitiker der Grünen, Christian Ströbele, hat den Angriff auf den AfD-Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz als "fürchterlichen Überfall" und "schweres Verbrechen" verurteilt.
08.01.2019

Ströbele wies im Gespräch mit den Evangelischen Pressedienst (epd) zugleich die Äußerung des AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland zurück, die Grünen träfe eine Mitschuld an dem Angriff.

Die Tat müsse schonungslos und schnell aufgeklärt werden, sagte Ströbele am Dienstag in Berlin. Da es sich bei dem Opfer um einen Bundestagsabgeordneten handele, werde ein politischer Zusammenhang vermutet. Noch sei das nicht geklärt. Es habe indes immer wieder Angriffe auf Politiker gegeben. Ströbele selbst war in seiner aktiven Zeit von einem Rechtsradikalen niedergeschlagen worden. Auch sein Wahlkreisbüro wurde demoliert.

Erlaubt, "schlimme Äußerungen oder Entwicklungen zu kritisieren"

Ströbele betonte, die Tat in Bremen als Auswirkung der politischen Auseinandersetzung mit der AfD zu sehen, sei "völlig unverantwortlich: Diesen Zusammenhang gibt es nicht." In einer Demokratie sei es erlaubt, "in drastischen Formulierungen schlimme Äußerungen oder Entwicklungen zu kritisieren".

Der AfD-Bundesvorsitzende Gauland hatte die Grünen zuvor mitverantwortlich gemacht für den Angriff auf Magnitz. Wer die AfD als eine nicht demokratische Partei bezeichne, wie es die Grünen täten, erkläre sie für vogelfrei, hatte Gauland in einer Reaktion auf den Angriff in Bremen erklärt. Die Anschläge gegen AfD-Parteibüros und der Überfall auf Magnitz seien die Folge von Ausgrenzung und Hetze gegen seine Partei.

Magnitz, der auch Vorsitzender der Bremer AfD ist, war am Montag in der Hansestadt nach Angaben der Polizei von mindestens drei vermummten Personen mit einem unbekannten Gegenstand gegen den Kopf geschlagen und schwer verletzt worden. Die Polizei geht von einer politischen Motivation für die Tat aus.

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