Berlin (epd). Der 61-Jährige, der seit langem als Sozialarbeiter und evangelischer Diakon in der Stadt arbeitet, sei mit seinem Engagement für Obdachlose ein Lobbyist der Schwachen "im besten Sinne", begründete die Tageszeitung "Berliner Morgenpost" am Mittwoch die Entscheidung ihrer Jury.
Dieter Puhl sei ein "Vordenker, wenn es darum geht, wie man obdachlosen Menschen über eine bloße Spende von Geld oder Kleidung hinaus helfen kann", und ein hervorragender Netzwerker, hieß es in der Begründung der Jury. Zu seinen regelmäßigen Gästen zählten nicht nur 600 Bedürftige pro Tag, sondern auch prominente Politiker, Wirtschaftsgrößen, Künstler und Journalisten.
Helfen, statt vertreiben
Puhls unermüdlicher Aufforderung, über das Tabu Obdachlosigkeit auch öffentlich zu sprechen, und seinem Aufruf, den Schwächsten auf der Straße zu helfen, statt sie zu vertreiben, sei es wesentlich mit zu verdanken, dass die Stadt heute ein breit angelegtes Hilfeprogramm für Obdachlose habe, hieß es weiter. Puhl selbst bleibe dabei bescheiden, meide die große Bühne und lade lieber an seinen Arbeitsplatz ein, um seinem Herzensthema Nachdruck zu verleihen.
Für sein Engagement wurde ihm 2017 auch das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und die Diakonie gratulierten Puhl am Mittwoch per Twitter zur Wahl zum "Berliner des Jahres".
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