Cannabis-Medikamente dürfen unter bestimmten Umständen eingesetzt werden.
epd-bild/Jörg Koch
Seit März 2017 dürfen Cannabis-Arzneien bei einer ärztlichen Therapie und bei Patienten mit schweren Krankheiten eingesetzt werden. Doch ab wann dafür in Deutschland Hanf angebaut wird, ist unsicher.
27.12.2018

Der geplante Anbau von Cannabis für therapeutische Zwecke in Deutschland verzögert sich weiter. Das für die Regulierung verantwortliche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte wolle über die Ausschreibung für Produzenten von Medizin-Cannabis erst im zweiten Quartal 2019 entscheiden, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag) unter Berufung auf eine Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage aus der FDP-Bundestagsfraktion. Ursprünglich sollte schon im Jahr 2019 das erste Mal Medizinalhanf geerntet werden, doch im Sommer war dieses Ziel auf das Jahr 2020 verschoben worden.

Erste Ernte soll 2020 möglich sein

Damals habe es vonseiten der Bundesregierung noch geheißen, dass die Aufträge im ersten Quartal des Jahres 2019 vergeben würden, berichten die Funke-Zeitungen. Etliche Unternehmen hätten sich um eine Produktionslizenz beworben. Trotz der Verzögerung halte die Bundesregierung daran fest, dass "eine erste Ernte von Medizinalcannabis aus dem Anbau in Deutschland noch im Jahr 2020 erfolgen" könne, heiße es in der Antwort aus dem Ministerium. Seit März 2017 ist in Deutschland ein Gesetz in Kraft, das den Einsatz von Cannabis-Arzneien bei einer ärztlichen Therapie und bei Patienten mit schweren Krankheiten erlaubt.

Der FDP-Politiker Wieland Schinnenburg kritisierte die Bundesregierung. Wenn man der Regierung "nicht so wohlgesonnen ist, geht man von einer absichtlichen Behinderung von Medizinalcannabis in Deutschland aus", sagte er den Funke-Zeitungen: "In jedem Falle ist es für die Betroffenen eine Katastrophe, da wir nicht sicher sein können, dass die bisherigen Exportländer den steigenden Weltmarktbedarf decken können."

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