Nach den Ausschreitungen an der Grenze zu den USA hat Mexiko den Kurs gegen die Migranten verschärft.
27.11.2018

98 Frauen und Männer würden unverzüglich in ihre Heimatländer abgeschoben, teilte der Chef der mexikanischen Einwanderungsbehörde, Gerardo García, am Montag (Ortszeit) laut der Tageszeitung "El Universal" mit. Sie hatten neben anderen am Sonntag versucht, die Grenzanlagen zu stürmen.

Mexikanische Sicherheitskräfte konnten die Gruppe aus rund 500 Migranten nicht zurückhalten. Der US-Grenzschutz setzte Tränengas ein, Hubschrauber kreisten im Tiefflug über der Grenze.

Das Nationale Institut für Migration (INM) teilte mit, 36 Migranten aus Honduras seien von der städtischen Polizei abgeführt worden, unter ihnen sieben Frauen. 62 weitere Migranten habe die Bundespolizei aufgegriffen. Ihre Nationalität war zunächst nicht bekannt. Allen wird vorgeworfen, einen Grenzzaun überwunden zu haben, der sich noch auf mexikanischem Gebiet befindet.

Keine Waffen gegen Migranten

Als Reaktion auf die Unruhen hatten die US-Behörden mehrere Stunden den hoch frequentierten Grenzübergang zwischen Tijuana und San Diego geschlossen. US-Präsident Donald Trump drohte, dass die gesamte Südgrenze geschlossen werden könnte. Die mexikanischen Behörden betonten in einer Stellungnahme, dass die mexikanischen Sicherheitskräfte trotz des gewaltsamen Zwischenfalls keine Waffen gegen Migranten einsetzen würden.

Die mexikanische Menschenrechtskommission CNDH kritisiert in einer Stellungnahme den Einsatz von Tränengas. Gleichzeitig verlangte sie von den Migranten, dass sie die mexikanischen Gesetze akzeptieren. Die CNDH forderte Mexiko auf, den Schutz der Menschenrechte der Migranten zu garantieren.

Rund 7.500 Migranten sind inzwischen aus Mittelamerika in Tijuana und in der rund 80 Kilometer entfernten Stadt Mexicali angekommen. Sie alle hatten sich mit der sogenannten Migrantenkarawane auf eine mehrwöchige Reise gemacht und hoffen auf Asyl in den USA. Weitere mehrere tausend Migranten aus Mittelamerika sind noch auf dem Weg in Richtung US-Grenze. Sie alle fliehen vor Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit in ihren Heimatländern.

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