Von 1996 bis 2001 wurden in Peru laut einem Bericht des nationalen Ombudsrats mehr als 272.000 Frauen und rund 22.000 Männer ohne ihr Einverständnis sterilisiert.
13.11.2018

Wegen der Zwangssterilisation von tausenden Frauen während der Amtszeit von Alberto Fujimori (1990-2000) in Peru hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Ex-Präsidenten und mehrere ehemalige Minister eingereicht. Ihnen werden Verbrechen gegen das Leben und die Gesundheit der Frauen vorgeworfen, berichtete die Zeitung "El Comercio" am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf die Frauenrechtsorganisation Demus.

Indianische Völker besonders betroffen

Von 1996 bis 2001 wurden in Peru laut einem Bericht des nationalen Ombudsrats mehr als 272.000 Frauen und rund 22.000 Männer ohne ihr Einverständnis sterilisiert. Die Dunkelziffer liegt vermutlich weitaus höher. Bei den meisten Opfern handelt es sich um Angehörige indianischer Völker. Mit dem Programm "Reproduktive Gesundheit und Familienplanung" wollte Ex-Präsident Fujimori die Armut bekämpfen. Zahlreiche Klagen von betroffenen Frauen waren in den vergangenen Jahren eingestellt und auf Druck von Menschenrechtsorganisationen wieder aufgenommen worden.

Der autoritäre Ex-Präsident befindet sich aktuell in medizinischer Behandlung in einer Klinik in Lima. Im Oktober hatte der Oberste Gerichtshof die Begnadigung Fujimoris durch Ex-Präsident Pedro Pablo Kuczynski aufgehoben. Fujimori war 2009 wegen des Einsatzes von Todesschwadronen zu 25 Jahren Haft verurteilt worden.

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