Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) besucht die sogenannte Anker-Einrichtung für Flüchtlinge und Asylbewerber im saarländischen Lebach.
epd-bild/Oliver Dietze
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die sogenannte Anker-Einrichtung für Flüchtlinge und Asylbewerber im saarländischen Lebach als vorbildlich gelobt.
29.10.2018

"Auch wenn man im Laufe eines politischen Lebens viel sieht, so etwas wie heute habe ich noch nicht gesehen", sagte er am Montag bei seinem Besuch in Lebach. Die Einrichtung habe Vorbildcharakter für die ganze Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesregierung und das Saarland hatten Ende September die Umänderung der saarländischen Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge beschlossen. In einem solchen Zentrum sollen Flüchtlinge unterkommen, bis sie in Kommunen verteilt oder in ihr Herkunftsland abgeschoben werden.

"Ich bin sehr beeindruckt", sagte der CSU-Politiker. "Es finden von der ersten Stunde an massive Integrationsmaßnahmen statt, mit der Betreuung der Kinder, auch das gibt es in Deutschland in dieser Form kein zweites Mal." Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Institutionen sei "wirklich vorbildhaft". Die Grundidee der sogenannten Ankerzentren sei es nun einmal, verschiedene Behörden zusammenzuführen, um Verfahren schneller und rechtssicherer zu machen.

Probebetrieb in Sachsen

Seehofer kündigte zudem 50 weitere Bundespolizisten für das Saarland ab Frühjahr 2019 an. Diese gingen nicht an das Ankerzentrum, sondern kämen dem ganzen Bundesland zugute. So hätten sich beispielsweise die Flüchtlingsbewegungen mittlerweile auch über Spanien und Frankreich verlagert, erklärte der Bundesinnenminister.

Der CSU-Politiker sagte, dass er demnächst mit allen Bundesländern noch einmal über Rückführungen sprechen wolle. Dafür seien Ankerzentren nötig, um eine zentrale Stelle zu haben, von der aus die Bundespolizei die Rückführungen starten könne. Das könne jedes Land so gestalten, wie es das wolle. "Hier muss der Bund gemeinsam mit den Ländern eine vorbildliche Leistungen hinlegen", sagte er. "Dazu sind wir auch bereit."

"Anker" ist die Kurzform für "Ankunft, Entscheidung, kommunale Verteilung beziehungsweise Rückführung". Bisher gibt es bereits in Sachsen einen Probebetrieb, in Bayern gingen am 1. August in allen sieben Regierungsbezirken die ersten Ankerzentren in Betrieb. Dafür wurden bereits bestehende Asyl-Unterkünfte umgewidmet.

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