Die Zahl der Demenzkranken steigt weltweit.
epd-bild / Klaus G. Kohn
Jeder vierte Patient mit einer Alzheimer-Demenz wird mit Beruhigungsmitteln statt mit Medikamenten gegen seine Demenz behandelt. Jeder Zweite bleibe zudem unbehandelt, kritisieren die Autoren des Innovationsreports 2018 der Techniker Krankenkasse (TK).
24.10.2018

Nur 14 Prozent der an Alzheimer erkrankten Patienten werden mit einem Antidementivum behandelt, heißt es in dem Bericht. Knapp jeder Zehnte wird den Angaben zufolge mit einem Antidementivum und zusätzlich mit Beruhigungsmitteln behandelt. Jedes siebte Beruhigungsmittel, das einem Versicherten der Techniker Krankenkasse verschrieben wird, geht an einen Menschen mit einer Demenz, haben die Autoren des Innovationsreports ermittelt.

Einfach ruhiggestellt

Der TK-Report erscheint jährlich und befasst sich mit der Verschreibungspraxis, dem Arzneimittelmarkt und der pharmazeutischen Forschung. In einem Sonderkapitel widmen sich die Autoren in diesem Jahr der Alzheimer-Demenz. Die Ergebnisse legten den Verdacht nahe, dass demente Menschen einfach ruhiggestellt würden, statt sie richtig zu behandeln, kritisierte der Bremer Arzneimittel-Experte Gerd Glaeske. Auch wenn die verfügbaren Medikamente das Fortschreiten einer Demenz nicht aufhalten, sondern nur verlangsamen könnten, sollten die Patienten damit behandelt werden.

In Deutschland leben gegenwärtig rund 1,7 Millionen Menschen mit einer Demenz. Nach Angaben der Alzheimer-Gesellschaft erkranken jedes Jahr weitere 40.000, überwiegend alte Menschen. Bis zum Jahr 2030 wird sich die Zahl der Demenzkranken voraussichtlich auf rund drei Millionen erhöhen.

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