Stellenanzeige in der Tageszeitung
epd-bild/Jens Schulze
Stellenanzeigen deutscher Arbeitgeber sind einer Studie zufolge überwiegend diskriminierungsfrei formuliert.
08.10.2018

Eine am Montag in Berlin veröffentlichte Erhebung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes kommt zu dem Ergebnis, dass sich 98 Prozent der Arbeitgeber an die Vorgabe halten, die Ausschreibung frei von Vorgaben bei Herkunft, Geschlecht, Alter, Religion, Behinderung oder sexueller Identität zu halten. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz zeige Wirkung, resümierte der geschäftsführende Leiter der Stelle, Bernhard Franke.

"Junges Team"

Für die Studie wurden den Angaben zufolge 5.667 Annoncen aus lokalen und regionalen Printmedien und Online-Jobportalen ausgewertet. Hinzu kamen 309 Inserate auf dem Portal Ebay-Kleinanzeigen, weil bei der Antidiskriminierungsstelle besonders über dort veröffentlichte Anzeigen Beschwerden eingingen.

Bei den Ausschreibungen, die eine Diskriminierung enthielten, wurde in 80 Prozent der Fälle wegen des Geschlechts benachteiligt. Die Anzeigen waren nicht geschlechtsneutral formuliert oder sprachen nur ein Geschlecht an. In 17 Prozent der Fälle stellten die Autoren eine Diskriminierung aufgrund des Alters fest, weil explizit nach "jungen" Bewerbern oder für ein "junges Team" gesucht wurde. Eine Benachteiligung aufgrund der ethnischen Herkunft gab es in acht Prozent der Fälle, etwa wenn "Deutsch als Muttersprache" zur Voraussetzung gemacht wurde.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz soll Diskriminierung etwa aufgrund von Geschlecht, Herkunft oder Alter verhindern. Es gilt seit 2006.

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