Die meisten venezolanischen Flüchtlinge in Kolumbien haben laut den UN zu wenig zu essen. Etwa 80 Prozent aller Venezolaner, die vor der tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise in das Nachbarland geflohen seien, litten unter Lebensmittelmangel, erklärte das Welternährungsprogramm (WFP).
14.09.2018

Aber auch die Kolumbianer, die die Geflohenen aufgenommen haben, lebten unter sehr schwierigen Bedingungen.

Der Exodus aus Venezuela ist einer der größten in der Geschichte Lateinamerikas. Nach UN-Angaben haben mehr als 2,3 Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen. Das entspricht etwa sieben Prozent der Bevölkerung. Kolumbien hat etwa eine Million von ihnen aufgenommen, Tausende überqueren jeden Tag die Grenze. Viele ziehen allerdings weiter nach Ecuador, Peru und Chile.

Angehörige von Urvölkern

Ein großes Problem ist dem WFP zufolge, dass die Flüchtlinge meist nur wenige Tage in einem Auffanglager bleiben können, weil sie danach Platz für weitere Neuankömmlinge machen müssen. Viele seien danach obdachlos oder lebten in provisorischen Slums. Die aufnehmenden Gemeinden im kolumbianischen Grenzgebiet sind oftmals Angehörige von Urvölkern, die selbst unter Armut leiden. Es sei wichtig den Menschen in dieser Situation zu helfen, die eine regionale Krise geworden sei, forderte das UN-Programm. Nur mit weiteren Mitteln der Mitgliedsstaaten könne das WFP seine Hilfe ausweiten.

Das Programm verteilt Notfallpakete vor allem in den Grenzregionen und hat Tausende Flüchtlinge mit Gemeinschaftsküchen und Prepaid-Karten für den Lebensmitteleinkauf ausgestattet. Im Department Guajira soll ein Programm für Schulessen ausgebaut werden. Seit kurzem ist die Organisation auch im Norden Ecuadors tätig.

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