Die Beschwerden über Werbung in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2018 leicht gestiegen. Den Deutschen Werberat erreichten in den ersten sechs Monaten Beschwerden zu 394 Werbemaßnahmen, wie das Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft mitteilte.
14.08.2018

Das entspreche einem Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Häufigster Beschwerdegrund war erneut Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. 161 Fälle hat das Gremium nach eigenen Angaben zurückgewiesen, da sie nicht in seinen Zuständigkeitsbereich fielen. 233 einzelne Werbesujets wurden zur Entscheidung angenommen. Davon seien 173 Fälle nicht zu beanstanden gewesen. In 60 Fällen folgte das Gremium dagegen dem Protest aus der Bevölkerung und stellte einen Verstoß gegen seine Verhaltensregeln fest. Davon sei in 55 Fällen ein Stopp oder eine Änderung der beanstandeten Werbung erreicht worden. Nur in fünf Fällen sei eine öffentliche Rüge notwendig gewesen, weil die betroffenen Unternehmen ihre Werbemaßnahmen trotz einer Beanstandung durch das Gremium nicht zurückziehen wollten.

Nach Beschwerden: Plakatmotiv zurückgezogen

Mit insgesamt 137 Fällen war wie schon in den vergangenen Jahr Diskriminierung aufgrund des Geschlechts der Hauptbeschwerdegrund. Die meisten Einzelbeschwerden erhielt der Werberat im ersten Halbjahr zu der Plakatwerbung einer Kfz-Werkstatt, auf der eine Frau den Betrachtern den ausgestreckten Mittelfinger zeigt. Nach der Beanstandung des Werberats habe die Firma das Plakatmotiv zurückgezogen. Einen Rückgang verzeichnete der Werberat bei Beschwerden, die eine Diskriminierung von Personengruppen zum Thema hatten: Hier beschäftigte er sich mit 15 Fällen (Vorjahreszeitraum: 22).

Aufgeschlüsselt nach Werbemitteln lagen Beschwerden über Plakatwerbung (51 Sujets), Fernsehspots (47) und Online-Werbung (47) nahezu gleichauf. Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften (21 Sujets), Fahrzeugwerbung (18), Werbebriefe (16) und Radiospots (10) folgten mit deutlichem Abstand.

Der Werberat besteht seit 1972 und ist die Selbstkontrolleinrichtung der deutschen Werbewirtschaft. Das Gremium wird von den im Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft zusammengeschlossenen Organisationen aus Handel, Agenturen, Medien, Forschung und Werbeberufen getragen.

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