Ausgetrockneter Boden
epd-bild/Hans-Guenther Kellner
Angesichts der Dürre in weiten Teilen Europas mahnt die Welternährungsorganisation (FAO) zu verstärkten Anstrengungen beim Klimaschutz.
01.08.2018

"Wir müssen uns daran gewöhnen, dass so etwas immer öfter vorkommen wird - nicht nur in Europa, sondern weltweit", sagte der Direktor der FAO-Klima-Abteilung, Alexander Jones, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Wenn der Kohlendioxid-Anstieg nicht gekappt werde, würden die Temperaturen weiter steigen: "An einem Punkt bricht das System dann zusammen."

Der Klimawandel sei eine Bedrohung für die Welternährung, warnte der Experte der UN-Organisation. 830 Millionen Menschen litten bereits jetzt unter den Folgen mangelnder Ernährungssicherheit. Jeder Temperaturanstieg sei für sie lebensbedrohend: "Eine Missernte in Deutschland bedeutet wirtschaftliche Not und vielleicht Pleiten. In Afrika bedeutet das Tod." Die Verbraucher in den industrialisierten Ländern müssten sich indes auf steigende Preise für verderbliche Ware wie Obst und Gemüse einstellen.

Agrar-Branche mitverantwortlich

Jones wies auch auf die Mitverantwortung der Landwirtschaft für die Erderwärmung hin. Laut dem FAO-Abteilungsleiter stammen 25 Prozent der Treibhausgase aus der Landwirtschaft, davon wiederum die Hälfte aus der Tierhaltung. "Wir haben Techniken, um die Emissionen um etwa ein Drittel zu senken." Dabei gehe es um besseren Futtermitteleinsatz, Züchtung von Tieren, aber auch das bessere Management im Umgang mit Gülle und Mist. Die Regierungen müssten Landwirte dabei unterstützen und zugleich die Branche krisenfester gegen Wetterextreme aufstellen. "Das stand gerade in industrialisierten Ländern bislang nicht im Fokus", sagte Jones.

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